Von McDonald‘s bis zum Falkensteiner Schlosshotel Velden, vom Restaurant Karawankenblick bis zu Strandcampingplatz Anderwald in Faak am See sind sie alle da. 50 Tourismusbetriebe aus ganz Kärnten hielten auf der Sommerjob-Börse im Wifi Klagenfurt am Dienstag Ausschau nach Arbeitskräften für die Saison. 9000 Jobs haben allein die Kärntner Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe während der Sommermonate zu vergeben. Und die Personalsuche wird nicht gerade leichter, weswegen AMS Kärnten und Wirtschaftskammer die Börse seit 2016 jährlich zweimal wie ein Speeddating organisieren.

„Unter unseren 32 Mitarbeitern sind Norweger, Brasilianer, Spanier, Slowaken und Ungarn. Ein bunt gemischtes Team, das wir aber noch verstärken wollen“, sagt Hartmut Pichler, Direktor des Berghotels Malta an der Kölnbreinsperre, das von Mai bis Oktober geöffnet hat. Pichler wirbt mit „Arbeiten an einem der schönsten Ausflugsziele Kärntens“. Auch Julia Eisendle ist hier, um „Glücksgriffe“ für die Hinteregger-Gruppe zu machen, vor allem geht es um die Rezeption und Hilfskräfte in der Küche. Überhaupt wird Employer Branding, also wie sich Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber darstellen, immer wichtiger. Bei Robinson aus Landskron heißt es: „Mach dein Ich zu deinem Job“. Beim Brennseehof aus Feld am See: „Lass uns gemeinsam durchbrennen.“ Für die Falkensteiner-Gruppe sind die Personalmanagerinnen Katharina Spanring und Regina Klammer da. „Wir bieten Jobs in sechs Ländern an zu einer Vier-, Fünf- oder Sechstages-Woche“, sagt Klammer. Beim Tisch von Melanie Hauptmann und Christoph Niederwimmer vom Hotel Hochschober auf der Turrach stellt sich eine lange Schlange an. „Wir sehen die Bewerber nicht als bloße Arbeitskraft, sondern als Agent mit Talent“, sagt Niederwimmer. Daher die plakatierte Frage: „Haben Sie die Lizenz zum Kreieren, Rühren, Berühren, Servieren, Informieren?“

„Nur nicht zu Hause bleiben“

Gesucht werden Stubenmädchen und -burschen, Gärtner, Baumpfleger, Abwäscher, Köche, Zahlkellner, Nachtportiers, Eisverkäufer, Barkeeper, Jugendbetreuer, Tänzer, Bademeister, Haustechniker, Masseure, Reinigungs- und Thekenkräfte. Auch Gardemanger, die in der Küche für die Zubereitung kalter Speisen zuständig sind, werden gebracht, ebenso wie Kosmetikberater und Fußpfleger, Abwäscher und sogar Sandwitch-Artists. Dabei gilt es, auf die Kompetenzen, nicht unbedingt nur auf den Lebenslauf zu schauen und dabei im Auge zu haben, ob der Bewerber zum Image des Betriebes passt.

Auch auf der anderen Seite ist die Hoffnung groß. „Egal welcher Job. Nur nicht zu Hause bleiben müssen und auf meine Frau warten, die ganztags beschäftigt ist“, sagt ein Villacher, der seit einem halben Jahr arbeitslos ist. Eine zweifache, alleinerziehende Mutter aus Krumpendorf würde gerne als Rezeptionistin arbeiten, „aber nur in Teilzeit“. Das AMS Wien hat für die Anreise von 30 potenziellen Bewerbern gesorgt, „und wir haben schon etliche Einstellungszusagen“. Unter den jüngsten Bewerbern sind Karoline Gallob (22) und Marco Oberdorfer (23). Sie will im Einzelhandel arbeiten, er in der Küche. Sie sind positiv gestimmt: „Wir gehen davon aus, dass wir fündig werden.“ Beim Ausgang der Job-Börse steht ein Pudu-Servierroboter mit Wifi-Unterlagen. Er ist ausgeschaltet.