Die bisher 17 Verhandlungsrunden über einen neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal der AUA haben keine Einigung gebracht. Begleitet von Betriebsversammlungen, Streiks und zunehmend unversöhnlicheren Tönen spitzte sich der Gehaltsstreit immer weiter zu. Vor Ostern aufgrund des 36-stündigen Streiks gut 400 Flüge ausgefallen, mehr als 50.000 Passagiere waren davon betroffen. Erst am vergangenen Donnerstag wurde der Druck seitens der Gewerkschaft vida und des Bord-Betriebsrats noch einmal erhöht: Bei einer Betriebsversammlung stimmte man die Belegschaft auf die weitere Vorgehensweise ein, abermals mussten 92 Flüge gestrichen werden. Die AUA-Führung bezifferte den finanziellen Schaden durch den Arbeitskampf auf mittlerweile 26 Millionen Euro. Heute wird ab 16 Uhr wieder verhandelt.
Der AUA-Bordbetriebsrat und die Gewerkschaft fordern eine Angleichung der AUA-Gehälter an jene der Lufthansa, was eine Anhebung um bis zu 40 Prozent bedeuten würde. Das Management bietet über zwei Jahre bis zu 18 Prozent mehr für Piloten und Flugbegleiter und plus 28 Prozent für Copiloten. Bei einer stärkeren Erhöhung der Gehälter wären 60 Prozent der AUA-Strecken unprofitabel, argumentiert das Management.
„Eine reine Zahlenspielerei“
Die Gewerkschaft hat das AUA-Angebot wiederholt als „reine Zahlenspielerei“ kritisiert, denn in diesen Zahlen seien u. a. auch Prämienbestandteile enthalten, die nie erreicht würden, auch Änderungen bei Einsatzzeiten würden gegengerechnet werden. „Eine Analyse des Betriebsrates zeigt: Unterm Strich wäre das nicht mehr als eine reine Inflationsabgeltung“, heißt es seitens der Belegschaftsvertreter.
Dennoch haben beide Seiten stets betont, dass man weiterhin gesprächsbereit sei. Daher wird heute ein neuer Anlauf unternommen, um im verfahrenen KV-Streit doch noch eine Lösung zu finden.
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