Die BKS Bank präsentierte am Donnerstag ihre Bilanz. „Wir hatten ein sehr gutes Geschäftsjahr trotz des wirtschaftlich, schwierigen Umfeldes“, sagt BKS-Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer. Der Jahresüberschuss nach Steuern betrug 179,1 Millionen Euro, das ist ein Anstieg um 115,5 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2022. Die Bilanzsumme belief sich auf 10,7 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent).

Insgesamt sei es ein Jahr mit „Licht und Schatten“ gewesen, denn die Konjunktur habe sich dämpfend, aber die Zinsentwicklung positiv ausgewirkt. Enttäuschend sei, dass die Inflation in Österreich im März noch bei 4,2 Prozent lag, während Deutschland mit 2,2 Prozent schon deutlich näher am Zinsziel der Europäischen Zentralbank ist. „Wir sind von einer Boomphase meilenweit entfernt“, sagt Stockbauer. Positive Signale zeigen sich aber in den Ostmärkten wie Slowenien.

Mehr Firmenkredite

„Beim Finanzierungsgeschäft verzeichneten wir eine recht schöne Steigerung von über drei Prozent“, erklärt Nikolaus Juhász, Vorstandsmitglied und designierter Vorstandsvorsitzender der BKS Bank. Das Kreditvolumen wuchs um 1,5 Milliarden Euro auf 7,5 Milliarden an. Die Zuwächse seien hauptsächlich den Firmenkrediten zuzuschreiben, denn im Privatkundenbereich verzeichnete man aufgrund der Inflation, den gestiegenen Baukosten und der strengeren Kreditvergaberichtlinien (KIM-Verordnung) einen Rückgang. In den Jahren zuvor hätten die Firmenkredite meist 85 Prozent und die Privatkunden-Kredite 15 Prozent des Finanzierungsgeschäftes ausgemacht, 2023 sei es aber zu einer Verschiebung gekommen. Der Anteil der Firmenkredite stieg auf 90 Prozent des Volumens. Aufgrund der Zinsentwicklung stieg die Nachfrage nach Sparprodukten mit längeren Bindungsfristen. Bei den Termineinlagen verzeichnete die BKS Bank ein Plus von 62,7 Prozent, im Privatkundensegment einen Zuwachs von 73 Prozent.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit seien aktuell die „großen Trends“ für die Banken, betont Stockbauer. Die BKS Bank biete schon etliche Leistungen für Privatkunden digital an, wie Kontoeröffnung und Wohnbaufinanzierung. Man könne sich sogar digital Bargeld wie Valuten für eine Reise nach Hause bestellen und Wertpapiere über die Kundenapp ordern. Die BKS Bank vereinheitliche auch ihre IT-Plattformen über die Ländergrenzen hinaus. Demnächst werde man die IT-Harmonisierung in Slowenien abgeschlossen haben.

Nachhaltige Produkte im Kredit- und Veranlagungsgeschäft verzeichnen Zuwachsraten. Das Volumen dieser „grünen“ Produkte stieg um 23,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und macht damit rund 13 Prozent der Bilanzsumme aus. Bis 2025 will die BKS Bank, die auch 2023 mit einigen Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet wurde, den Anteil auf 15 Prozent steigern.

Führungswechsel

Für Stockbauer war es übrigens die letzte Bilanzpressekonferenz. Wie berichtet legt sie nach über 30 Jahren in der BKS Bank, davon 20 Jahre im Vorstand, am 30. Juni ihr Vorstandsmandat zurück. Juhász, der bereits 25 Jahre im Haus tätig ist, wird ihr Nachfolger. Damit sei die Kontinuität gewährleistet, betont die scheidende Vorstandsvorsitzende. Über eine etwaige neue Aufgabe habe sie sich noch keine Gedanken gemacht, denn aktuell sei noch sehr viel vor ihrem Abschied zu tun. Fest stehe jedoch, dass sie Aufsichtsratsfunktionen wie etwa bei der Oberbank behalten werde. Auch der Kleine Zeitung-Aktion „Kärntner in Not“, die durch die BKS Bank unterstützt wird, wolle sie verbunden bleiben.