Der US-Elektroautopionier Tesla ist mit einem deutlichen Absatzrückgang in ein schwieriges Autojahr 2024 gestartet. Erstmals seit fast vier Jahren sanken die Auslieferungen – nach den am Dienstag veröffentlichten Daten um 8,5 Prozent im ersten Quartal auf knapp 387.000 Autos. Von Visible Alpha befragte Analysten hatten vorige Woche hingegen mehr als 8 Prozent Wachstum auf gut 458.000 Stück prognostiziert.
Tesla kämpft mit wachsender Konkurrenz durch Branchenneulinge wie dem Smartphone-Hersteller Xiaomi in China und das wachsende E-Autoangebot der traditionellen Autobauer, auch der deutschen. Zugleich schwächt sich wegen der hohen Zinsen die Nachfrage nach E-Autos weltweit ab.
Gegenwind für den Pionier
In der Tesla-Fabrik in Deutschland hatten zuletzt ein Brandanschlag auf die Stromversorgung und Lieferkettenprobleme für Produktionsausfälle gesorgt. Das sei neben den Vorbereitungen des Werks Fremont in Kalifornien auf die Produktion der neuen Version des Model 3 einer der Gründe des schwächeren Absatzes gewesen, erklärte Tesla. Im Vergleich zum Vorquartal sackte der Absatz im ersten Vierteljahr um 20 Prozent ab, während Analysten nur einen moderaten Rückgang um rund fünf Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2023 erwartet hatten. Die Produktion belief sich von Jänner bis März auf gut 433.000 Fahrzeuge.
Nach Jahren rasanten Umsatzwachstums, das Tesla zum wertvollsten Autokonzern der Welt an der Börse machte, hat auch der Elektroautopionier mit Gegenwind zu kämpfen. Die Wirkung von Preissenkungen und Rabatten schwindet mittlerweile, da die Amerikaner ihre in die Jahre gekommene Modellpalette nur langsam auffrischen und erst im kommenden Jahr mit wichtigen Neuheiten aufwarten. Analysten warnten, der mit den Preisen sinkende Restwert von Autos könnte der Marke schaden.
Gesamtjahr: Plus erwartet
Tesla-Chef Elon Musk stellte für dieses Jahr ein deutlich langsameres Wachstum in Aussicht. Analysten erwarteten bisher ein Absatzplus von einem Fünftel auf 2,2 Millionen Autos im Gesamtjahr, nach gut einem Drittel Zuwachs 2023. Doch auch bei der Konkurrenz zeigen sich Bremsspuren. So muss der chinesische Autobauer BYD die im Schlussquartal 2023 errungene Position als weltweit größter E-Autohersteller an Tesla wieder abgeben. BYD verkaufte im ersten Quartal gut 300.000 E-Autos.
Tesla-Aktien sanken im vorbörslichen Handel in Reaktion auf die Zahlen um fast sechs Prozent. Mit einem Minus von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn ist das Papier Schlusslicht im US-Börsenindex S&P 500.