Die trübe Auftragslage in der Kärntner Wirtschaft schlägt auch auf den Arbeitsmarkt kräftig durch. Im März stieg die Arbeitslosenquote auf 7,8 Prozent. 21.565 Kärntnerinnen und Kärntner sind arbeitslos gemeldet oder in Schulungen des AMS. „Wir haben eine Nulllinie beim Wachstum, das spürt man“, sagt AMS-Chef Peter Wedenig. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist rein männlich geprägt. „Das hat mit den betroffenen Branchen wie Bau, Metall-Elektro und Herstellung von Waren, in denen vor allem Männer tätig sind, zu tun“, sagt der AMS-Geschäftsführer. Sehr markant ist der Rückgang der offenen Stellen in allen Branchen um 32,8 Prozent. Den stärkste Einbruch verzeichnet der Bereich Metall-Elektro mit minus 45,2 Prozent.

„Schmaler Silberstreif“

Gerade im Baubereich sei heuer ein gewisses Abwarten bei den Einstellungszusagen spürbar. Nichtsdestotrotz waren am Dienstag bereits 144 Personen in diesem Bereich weniger arbeitslos gemeldet als noch am Stichtag 31. März. Der prognostizierte Aufschwung im Sommer sei ein „schmaler Silberstreif am Horizont“.

Wedenig betont, dass der Beschäftigungsstand in Kärnten mit 219.000 Personen nach wie vor hoch und auf Vorjahresniveau ist. Lichtblicke seien, dass die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen und Langzeitarbeitslosen weiter zurückgeht. „Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen wieder nach oben geht“, sagt der AMS-Chef. Aktuell sind 1656 Jugendliche unter 25 Jahre auf Jobsuche. Das ist ein Anstieg von 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Lehrstellensuche sind 414 Personen, das ist ein Plus von 28,2 Prozent im Vergleich zum März 2023.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer setzt sich aufgrund der Entwicklung für einen Kärntner Masterplan gegen Jugendarbeitslosigkeit ein: „Eine hohe Jugendarbeitslosigkeit ist ein Problem, das die Gefahr in sich birgt, dass der Anteil an Bürgern steigt, die am ersten Arbeitsmarkt nicht mehr Fuß fassen können.“