Keine er-bau-liche Bilanz für die Muttergesellschaft der Unser Lagerhaus WHG, die Münchner BayWa. Ergebnis und Umsatz des Mischkonzerns bzw. Agrarhändlers, der in 40 Ländern tätig ist, sackten 2023 ab. Unter dem Strich steht ein Verlust von 93 Millionen Euro. Der Umsatz sank um elf Prozent auf 24 Milliarden Euro. Nicht nur die schwache Baukonjunktur, auch der Zinsanstieg macht der BayWa zu schaffen. Zudem kostete das 100-Jahr-Jubiläum den Konzern rund 30 Millionen Euro - das meiste davon in Form von Sonderprämien für die Mitarbeiter. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 hatte die BayWa noch einen Gewinn von 240 Millionen Euro verbucht.
Jetzt wird der Gürtel enger geschnallt: „Wir nutzen 2024 zur Konsolidierung“, kündigt der Vorstandsvorsitzende Marcus Pöllinger an. „Wir schauen uns jede unserer mehr als 500 Beteiligungen an und definieren Geschäftsfelder, von denen sich die BayWa trennen will.“ In der Folge werde es Verkäufe geben.
Auch seinen Schuldenstand will der Konzern senken - um konkret 500 Millionen Euro -, um den Zinsaufwand zu drosseln. Dann soll es auch wieder eine Dividende geben. Für 2023 wird keine ausbezahlt. Als Wachstumsfelder hat Pöllinger den internationalen Getreide- und Spezialitätenhandel und erneuerbare Energien ausgemacht.