In Deutschland kann künftig auch Diesel getankt werden, der zu 100 Prozent aus Abfallstoffen wie Frittierfett hergestellt wurde. Der Bundesrat stimmte in Berlin einer Verordnung der deutschen Regierung zu, die den Weg für die Einführung von Biodiesel frei macht. Sogenannte paraffinische Dieselkraftstoffe, die aus Abfallstoffen und Pflanzenölen hergestellt werden, werden damit auch als Reinkraftstoff zugelassen.
Bisher konnten sie dem herkömmlichen Diesel nur beigemischt werden. Nach der neuen Verordnung dürfen sie künftig auch in 100-prozentiger Konzentration angeboten werden.
Bessere CO2-Bilanz
Da Biodiesel weniger CO2 verursacht als herkömmlicher Diesel, soll auf diese Weise auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Fraglich ist allerdings, in welchem Umfang der neue Treibstoff künftig verfügbar sein wird. Laut deutschem Umweltministerium werden Altspeiseöle - beispielsweise aus der Gastronomie - bereits heute vollständig als Beimischung im Verkehr eingesetzt.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sprach gleichwohl von einem „guten Tag für die Umwelt und das Klima“. Erneuerbare Kraftstoffe könnten einen maßgeblichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor leisten, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Auf dem Weg zu klimaneutralem Verkehr sind erneuerbare Kraftstoffe die passende und dringend notwendige Ergänzung zur tragenden Säule Elektromobilität.“