ÖVP-Nationalratsabgeordneter und Tourismussprecher Franz Hörl macht gegen die festgelegten Saisonnierskontingente mobil. Es müsse zu einer „Freischaltung“ der künftigen Kontingente und somit einer Aufhebung der Kontigentierungs-Regelung kommen, fordert Hörl. Die Entscheidung über Kontingente sollten stattdessen „idealerweise“ die regionalen AMS-Stellen treffen. „Hier braucht es eine Entkoppelung von der Politik“, verlangte der Zillertaler Hotelier.

Der „jährliche politische Kuhhandel über Saisonnierkontingente“ müsse ein Ende haben, ließ der ÖVP Politiker auch in Richtung der Koalitionsparteien, zu denen auch seine ÖVP gehört, wissen: „Es braucht ein Umdenken bei der Rekrutierung von Arbeitskräften für die heimische Tourismusbranche.“

„Mehr Entscheidungsfreiheit für die AMS-Landesstellen“, gab Hörl, der in diesem Jahr wieder für den Nationalrat kandidieren will, als Devise aus. Es benötige „bedarfsgerechte, vor allem regionale Lösungen“. Nur so könne man „mehr Treffsicherheit erlangen“, so der Multi-Unternehmer.

„Jede Saison eine Herausforderung“

Die AMS-Landesstellen sollten entscheiden, „welche und wie viele Arbeitskräfte benötigt werden.“ „Denn sie wissen aufgrund der Arbeitskräfteabfrage am besten, welche Ressourcen im jeweiligen Bundesland benötigt werden“, argumentierte Hörl. Im vergangenen Jahr seien rund 1000 Personen mittels Rot-Weiß-Rot-Karte und knapp 6500 Personen über das Saisonnierskontingent beschäftigt gewesen, sagte Hörl. Insgesamt stamme bereits die Mehrheit der Mitarbeiter aus dem EU-Ausland bzw. Drittstaaten. „Trotz der Aktivierung ausländischer Arbeitskräfte ist die Suche nach Personal von Saison zu Saison immer wieder eine neue Herausforderung. So zeigt die aktuelle Mangelberufsliste, dass Köchinnen und Köche den fünften Platz bei den Berufen mit offenen Stellen belegen“, argumentiert Hörl.

Ende vergangenen Jahres hatte sich Tirols Wirtschaftskammerpräsidentin und Neo-Wirtschaftsbundchefin Barbara Thaler (ÖVP) für das Aus des Saisonnierskontingents für Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten ausgesprochen. Hörl plädierte bisher dafür, die Saisonnierkontingente „viel großzügiger“ zu machen. Die türkis-grüne Bundesregierung bzw. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) erteilten einer vollen Abschaffung der Saisonnierskontingente im Tourismus bisher hingegen eine Absage.