Der Goldpreis ist in der Nacht zum Donnerstag kräftig gestiegen und hat ein Rekordhoch erreicht. Zeitweise wurde an der Börse in London für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) 2220 US-Dollar (2047 Euro) gezahlt und damit so viel wie noch nie. In der Früh stand der Goldpreis wieder etwas tiefer bei 2207 Dollar. Das ist etwa ein Prozent über dem Kurs vom Vortag.
Am Markt wurde der Preisschub mit einer Kursschwäche des US-Dollar erklärt. Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins wie erwartet unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen und für den Verlauf des Jahres weiterhin drei Zinssenkungen angedeutet.
Mit der Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA und einer freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten geriet der Dollar deutlich unter Druck. Da Gold in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche den Rohstoff günstiger. Das steigert die Nachfrage und sorgt für Auftrieb beim Goldpreis.
Seit Anfang März geht es mit dem Goldpreis tendenziell deutlich nach oben. In dieser Zeit ist der Preis für das Edelmetall um fast 200 Dollar gestiegen. Neben den Zinserwartungen gelten auch die Goldkäufe von Notenbanken als ein wichtiger Preistreiber. Vor allem die Notenbank von China war in den vergangenen Monaten am Goldmarkt als Käufer aufgetreten. Darüber hinaus wurde der Goldpreis auch durch geopolitische Risiken im Nahen Osten gestützt.