Vor fast genau zwei Jahren begann die US-Notenbank mit der Erhöhung ihrer Leitzinsen. Um den starken Inflationsdruck unter Kontrolle zu bringen, kannten die Zinsen eineinhalb Jahre nur eine Richtung: nach oben. Seit dem Sommer 2023 ist der Leitzins bei einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Am Mittwoch findet die nächste Zinssitzung der Federal Reserve (Fed) statt. Für eine Senkung des Leitzinses dürfte es zu früh sein.
Ein Grund ist der jüngste Rückschlag im Kampf gegen die Teuerung. Die Inflation kletterte von 3,1 Prozent auf 3,2 Prozent. Angestrebt wird ein Wert von zwei Prozent. Die „letzte Meile“ der Inflationsbekämpfung werde holprig, warnen Ökonomen. Notenbank-Präsident Jerome Powell wird daher voraussichtlich eine Zinssenkung erst für den Sommer in Aussicht stellen. Ähnlich wie bei der EZB, die zwar später das Zinskarussell in Gang setzte, aber schon im Juni die erste Zinssenkung von derzeit 4,5 auf 4,25 Prozent vornehmen könnte.
Deutlich nach unten korrigiert
Hohe Zinsen belasten nach wie vor die Wirtschaft, das zeigt sich in durchwegs nach unten korrigierten Wachstumserwartungen. In ihrer Winterprognose erwarteten die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS noch ein Wachstum von 0,9 bzw. 0,8 Prozent. Diese dürfte in der Frühjahrsprognose am Freitag wohl deutlich nach unten korrigiert werden.