Gottseidank nimmt sich der Satz „Du bist, was du isst“ selbst nicht ganz so ernst. Würde er es tun, unsere bald Vierjährige wäre eine Nudel. Korrekterweise müsste ich sagen: Eine Nudel mit zarter Nockerlhaube und einer Prise Gurke. Ihren eineinhalbjähriger Bruder wiederum würde man am Feld vermuten, verkleidet als Mähdrescher.
Wenngleich sich auch Töchterlein kulinarisch begeistern lässt. Eingangs vermerkt, tut es ihr die Vermengung von Salz, Wasser, Eiern und Hartweizengrieß durchaus an. Vor allem, wenn zuvor eine Stunde lang geturnt wurde. Letztens, wir saßen noch in der Umkleidekabine, begannen die dunkelbraunen Augen vorfreudig zu leuchten. Nudeln mit Pesto alla Genovese standen ante portas. „Ich sag‘ Pesto-Nudeln, weil es sind die besten Nudeln“, prustete sie los.
Eher ratlos ging es ein anderes Mal zu. „Warum magst du kein Salz? Bist du vegetarisch gegen Salz?“, fragte sie. Als wir Schafskäse auftischten, wurde es analytischer. „Warum heißt der Schafskäse? Der ist ja gar nicht scharf“. Ich rätsle seitdem, woher junge Dame das wissen will.