Beim insolventen Immobilien-Konglomerat Signa ist weiter vieles in Bewegung. Am kommenden Montag wird bei den großen Gesellschaften Prime und Development über Sanierungspläne abgestimmt, erst am vergangenen Freitag wurde zudem ein Konkursverfahren gegen Signa-Gründer René Benko eröffnet.
Wolfgang Peschorn, Chef der Finanzprokuratur und damit gewissermaßen Anwalt der Republik Österreich, spielt dabei eine zentrale Rolle. Immerhin war es seine Behörde, die bereits im Jänner den Insolvenzantrag gegen Benko einbrachte. In der ORF-Sendung Report nahm er am Dienstag zur Causa prima Stellung.
Mehrmals betonte Peschorn dabei die Komplexität des Verfahrens. „Zahlungsunfähig muss nicht heißen, vermögenslos zu sein“, stellte der Beamte klar – „man kann viele Grundstücke besitzen“. Es sei jetzt primär Aufgabe des Masseverwalters, Benkos „Vermögensverhältnisse festzustellen“. Schlussendlich sei es „eine Frage der Zurechnung, was Vermögen ist“.
Auch das Verhalten der Finanz wird untersucht
Keine Zweifel ließ Peschorn am eigenen Zweifel aufkommen. „Ich glaube, dass Geld nicht verschwinden kann“, richtete der Finanzprokuratur-Chef deutliche Worte an die Adresse jenes Mannes, der bis vor Kurzem regelmäßig als Milliardär tituliert wurde. Entscheidend sei es, die Frage aufzuklären, „wer mit diesem Vermögen hantieren“ könne.
Peschorns Behörde selbst arbeite in Sachen Signa an einer „strukturierten Untersuchung“. Man wolle „Schritt für Schritt Licht ins Dunkle bringen“. Ein Teil der Untersuchung sei auch, ob man sich in der Vergangenheit „als Finanz richtig verhalten hat“. Wie hoch die Finanzschulden René Benkos sind, wollte Peschorn nicht beantworten. „Wir sind beim Herren Benko wahrscheinlich nicht der größte Gläubiger“, ließ er dann aber doch wissen.