Dafür, dass die Künstliche Intelligenz (KI) die menschlichen Kontakte nicht ersetzen kann, war das Raiffeisen Konjunkturforum am Dienstag in Velden der beste Beweis. Bis auf den letzten Sitz- und sogar Stehplatz war das Casineum gefüllt mit KI- und Konjunkturinteressenten. Zum 31. Mal fand das beliebte Forum statt, das von den Kärntner Raiffeisenbanken - der Landesbank und den 27 selbstständigen Banken - gemeinsam mit der Kleinen Zeitung veranstaltet wird. „65 Prozent der Bankenprozesse werden zukünftig durch KI optimiert werden können“, verriet der Vorstandssprecher der Raiffeisenlandesbank Manfred Wilhelmer. „KI kann natürlich nur so gut sein, wie die Daten, die sie zur Verfügung hat. Doch am Ende soll der Mensch die Entscheidung treffen, die KI nur unterstützen.“

Video: Welche Entscheidung trifft die KI für Sie?

Dem konnten die Gäste nur beipflichten. „KI wird auch die Kanzleiarbeit revolutionieren, aber niemals juristische Entscheidungen treffen“, so Rechtsanwalt Ferdinand Lanker. „Dass KI einmal Immobilien verkaufen wird, kann ich mir nicht vorstellen“, so Manfred Siller, Geschäftsführer von Siller Real Estate. „Ich sehe große Einsatzmöglichkeiten von KI im Finanz- und Gesundheitsbereich“, so Steuerberaterin und Business Angel Christiane Holzinger. Was bringt KI für die Industrie, für den Tourismus, für die Versicherungswirtschaft? Die RLB-Vorstandsdirektoren Georg Messner und Gert Spanz begrüßten unter anderem IV-Präsident Timo Springer, WK-Direktor Meinrad Höfferer, Uniqa-Landesdirektor Hannes Kuschnig, den Vorstandsvorsitzenden der Styria Media Group, Markus Mair, Notarin Katharina Haiden-Fill, Barbara Wiesler-Hofer (KSV 1870), Unternehmer Werner Kruschitz, WK-Vizepräsidentin Astrid Legner, den ehemaligen Chef der Kärnten Werbung, Christian Kresse, Unternehmerin Renate Sandhofer (Gesa). Kleine Zeitung-Geschäftsführer Thomas Spann und -Chefredakteur Wolfgang Fercher sehen KI-Einsatzmöglichkeiten auch in den Medien, aber: „Der wichtigste Faktor bleibt der Mensch.“ Die Landespolitik war mit LHStv. und Technologiereferentin Gaby Schaunig, Gesundheitsreferentin Beate Prettner und LHStv. Martin Gruber gut vertreten. Uwe Sommersguter, Leiter der Wirtschaftsredaktion der Kleinen Zeitung, führte als Moderator durch den Nachmittag, den er „Streifzug durch das Universum der Disruption“ nannte. Beeindruckend war die Grußbotschaft eines Stargastes: Raiffeisen-Gründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen erschien als moderner Avatar mit Nerd-Brille am Bildschirm. Sein Credo „Was einer nicht vermag, vermögen viele“ ist immer noch zeitgemäß.