Die Rekordjagd beim Goldpreis hat sich am Donnerstag ungebremst fortgesetzt. Am Morgen stand der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) an der Börse in London zeitweise bei 2.161 US-Dollar und damit so hoch wie noch nie. Seit mittlerweile drei Handelstagen in Folge hat die Notierung für das Edelmetall jeweils ein Rekordhoch erreicht. Wichtige Preistreiber sind die Spekulation auf sinkende Zinsen und die Goldkäufe von Zentralbanken.
Auch in Euro gerechnet erreichte der Goldpreis am Morgen einen Höchststand bei 1982 Euro je Unze. Seit etwa einer Woche befinden sich die Notierungen am Goldmarkt im Höhenflug. In dieser Zeit hat sich das Edelmetall um mehr als 100 Dollar je Unze verteuert.
Aussicht auf Zinssenkung
Als einer der stärksten Preistreiber gilt die Spekulation auf sinkende Zinsen. An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass große Notenbanken ihre Leitzinsen im Verlauf des Jahres senken werden. Nach einer Reihe von enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA rückte zuletzt die Aussicht auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed stärker in den Vordergrund.
Beim Handel mit dem Edelmetall spielt die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen eine wichtige Rolle. Da Gold keine Rendite abwirft, wird das Metall für Investoren interessanter, wenn beispielsweise die Zinsen für Staatsanleihen sinken. Zumal in Zeiten zunehmender geopolitischer Risiken, die für eine stärkere Nachfrage sorgen und den Goldpreises nach oben treiben.
Als ein weiterer wichtiger Preistreiber gelten aber auch die Goldkäufe von Notenbanken. Vor allem die Notenbank von China hat ihre Goldreserven in den vergangenen Monaten kräftig aufgestockt. Wie aus Daten der Zentralbank vom Donnerstag hervorgeht, wurden die Reserven im Jänner den 16. Monat in Folge erhöht. Die chinesischen Goldreserven belaufen sich demnach auf mittlerweile etwa 2257 Tonnen.