Der Frankfurter Flughafen wird am Donnerstag wegen des Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte für abfliegende Passagiere gesperrt. Wegen der ausfallenden Kontrollen könnten keine Fluggäste von der Landseite den Flughafen betreten, erklärte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Das Unternehmen empfiehlt den Passagieren, Kontakt mit ihren Airlines aufzunehmen und auf keinen Fall zum Flughafen zu kommen. AUA-Passagiere sollen nach Angaben der Airline ihren Flugstatus prüfen.
Konkrete Auswirkungen unklar
Die konkreten Auswirkungen auf den Flugplan in Frankfurt blieben zunächst noch unklar, da zumindest weiterhin Maschinen in Frankfurt landen und aus diesen auch Passagiere umsteigen werden. Ursprünglich waren für den Donnerstag 1.170 Starts und Landungen mit rund 160.000 Passagieren an Bord geplant. Welche Verbindungen ausfallen, sei Sache der jeweiligen Airline, sagte ein Flughafensprecher. Bis Mittwochmittag waren davon bereits 650 Flüge annulliert. Es werde Starts und auch Landungen geben, sodass auch Transitreisende umsteigen können. Der größte Kunde Lufthansa, der mehr als zwei Drittel des Frankfurter Aufkommens bestreitet, wird allerdings auch am Folgetag Freitag bestreikt.
Hamburg streicht alle Abflüge
Bereits am Dienstagabend hatte der Flughafen Hamburg alle 141 Abflüge für den Donnerstag gestrichen. Die Maschinen würden teilweise ohne Passagiere starten, teilte die Pressestelle des Helmut-Schmidt-Flughafens mit. Das sei notwendig, um weitere Störungen im Flugverkehr zu vermeiden. Für Freitag erwartet der Airport viele Umbuchungen, sodass mit stark ausgelasteten Flügen zu rechnen sei.
Die Gewerkschaft Verdi hat parallel zum schon länger geplanten Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals die Beschäftigten der Sicherheitskontrollen in Frankfurt und Hamburg nur für Donnerstag aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. An anderen Flughäfen streiken die Kontrolleure nicht. Die Beschäftigten sind bei Privatunternehmen angestellt, die im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich kontrollieren.
Weitere Verschärfung
Der Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals beginnt in den Technikbereichen schon am Mittwochabend und soll bis Samstag, 7.10 Uhr, fortgesetzt werden. Passagierflüge sind vor allem am Donnerstag und Freitag gefährdet. Die Lufthansa hat ihren Flugplan zunächst noch nicht auf die zusätzlichen Streiks in Frankfurt und München umgestellt. Schon vor der Verschärfung rechnete sie vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München mit Ausfällen.
Betroffen ist auch die AUA. Reisende müssen am Donnerstag und Freitag mit Flugausfällen und Einschränkungen rechnen. Aufgrund der Streiks in Deutschland werden die Passagiere ersucht, den Status ihres Flugs zu prüfen, wie eine AUA-Sprecherin zur APA sagte. Zudem hatte die Airline für Freitag aufgrund einer inzwischen abgesagten Betriebsversammlung 150 Flüge abgesagt.
Viele Ausfälle in München
Der Flughafen München soll zwar am Donnerstag und Freitag geöffnet bleiben, rechnet aber mit vielen Flugausfällen. „An beiden Streiktagen finden nur 10 bis 20 Prozent des Flugprogramms statt“, teilte eine Sprecherin der Lufthansa am Mittwoch mit. Demnach waren für den gesamten Zeitraum des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit mit der Lufthansa ursprünglich rund 1.000 Flüge in München geplant.