In der EU greifen ab sofort striktere Regeln für große Online-Plattformen, die einen Machtmissbrauch verhindern sollen. Die EU-Kommission machte bisher 22 Dienste von sechs Unternehmen als sogenannte „Gatekeeper“ (Torwächter) aus, für die die neuen Vorgaben gelten. Betroffen sind wenig überraschend die US-Tech-Giganten: Apple, Amazon, Microsoft, die Google-Mutter Alphabet und der Facebook-Konzern Meta. Auch die Videoapp Tik Tok des Konzerns Bytedance steht auf der Liste.
Im Ö1-Morgenjournal war dazu am Donnerstag Nikolaus Forgó von der Uni Wien zu Gast. „Idealerweise steht am Ende, dass es gar nicht mehr wichtig ist, ob das Gegen über auch WhatsApp nutzt oder irgendeine andere App und jeder mit jedem kommunizieren kann“, so der Experte. Das Vorhaben der EU wäre grundsätzlich gut für die Nutzerinnen und Nutzer in Europa, „weil man damit mehr an Interoperabilität erreichen kann.“ Der Markt sei sehr groß, die Strafen mit zehn bis zwanzig Prozent des Jahresumsatzes erheblich genug, „um auch in US-Konzerne Bewegung zu bringen.“.
Daten verknüpfen untersagt
Zu den Vorgaben gehört unter anderem, dass die „Gatekeeper“ eigene Dienste nicht gegenüber Angeboten von Konkurrenten bevorzugen dürfen. In der Websuche von Google werden deshalb Informationen aus spezialisierten Suchmaschinen anderer Firmen künftig ausführlicher dargestellt. Auch ist untersagt, Daten aus verschiedenen Dienste zu verknüpfen.