Die Rekordjagd am Kryptomarkt geht weiter. Am Dienstag schaffte der Bitcoin, ältester und bekanntester Kryptocoin, sogar den Sprung über die Rekordmarke von 2021. Zeitweise ging es laut Coinmarketcap bis auf 68.869 US-Dollar hoch, das Rekordhoch vom November 2021 lag bei knapp 68.789 US-Dollar und wurde damit überschritten. Im Tagesverlauf ging es dann allerdings wieder leicht nach unten.
Der jüngste Höhenflug von Bitcoin ist drastisch: Seit Jahresbeginn ist der Marktwert der größten Kryptowährung um 60 Prozent gestiegen. Auf Sicht von einem Jahr beträgt der Wertzuwachs 200 Prozent, der Kurs hat sich also fast verdreifacht. „Am Markt herrscht derzeit die berüchtigte Ruhe vor einem möglichen Gipfelsturm“, erklärte Experte Timo Emden von Emden Research.
Fachleute erklären die Kursrally vor allem mit drei Entwicklungen: Zum einen wird die Möglichkeit genannt, seit der Zulassung mehrerer US-ETF auf Bitcoin in die Digitalwährung zu investieren, ohne sie direkt kaufen zu müssen. Zum anderen wird die bevorstehende Halbierung („Halving“) der Belohnung bei Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen genannt, da sie das Angebotswachstum verlangsamt. Drittens gilt die allgemeine Rekordstimmung an den Aktienbörsen als zusätzlicher Anschub für den Kryptomarkt.
Allerdings sind Rückschläge am Kryptomarkt immer möglich, da die Kursschwankungen heftig ausfallen können. Experte Emden sieht jedoch Unterschiede zum Boom Ende 2021, als der Bitcoin nach Erreichen des Rekordhochs einbrach. „Im Markt tummeln sich offensichtlich weniger kurzfristige Spekulanten, welche auf schnelle Gewinne aus sind.“ Die Art und Weise des jüngsten Anstiegs deute vielmehr darauf hin, dass überzeugte Käufer wie institutionelle Adressen sukzessive Positionen aufgebaut hätten und womöglich auch noch aufstockten.