„20 Jahre Berufserfahrung im Gesundheitswesen“ hätten Sabine Niedermüller und Simone Mérey zum Entschluss geführt, ein eigenes Unternehmen zu gründen. 2022 schließlich riefen die zwei diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen das Start-up HeldYn ins Leben. Mit dem ambitionierten Ziel, „Pflege- und Therapiedienstleistungen neu zu positionieren und zu revolutionieren“. Völlig neu aufsetzen will man dabei vor allem den Zugang zu den Leistungen.
Um das zu erreichen, entwickelte HeldYn eine digitale Plattform, die als Drehscheibe für die Vermittlung von Fachkräften dient. Angeboten wird Personal in den Bereichen „Pflege“, „Betreuung“, „Physiotherapie“ und „Ergotherapie. Und zwar auch betont kurzfristig. Man helfe, die passende Pflegekraft noch „am selben Tag zu finden“, verspricht das Start-up. Um das zu gewährleisten, ist der Personalpool mit „140 Pflegekräften und Therapeutinnen“ gefüllt, sagt Mérey zur Kleinen Zeitung.
Dieselbe Kurzfristigkeit bietet HeldYn mittlerweile auch im B2B-Bereich, also Geschäftskunden, an. „Ein Privatspital in Graz und drei Spitäler in Wien“, erzählt Simone Mérey, würden den Dienst bereits in Anspruch nehmen. Primär, um „schnell und flexibel“ auf „Bedarfsspitzen oder Dienstausfälle“ reagieren zu können.
Startete der Dienst zunächst in Wien, folgte – auch für Privatkundschaft – 2023 die Expansion nach Graz und Graz-Umgebung. Weitere Landeshauptstädte könnten sich zur Liste alsbald dazugesellen. Schon für den Herbst ist ein Start in Salzburg geplant, bevor HeldYn dann sukzessive in die weiteren Landeshauptstädte expandieren will.
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Die Ursprungsidee, eine komplett digitale Geschäftsabwicklung, musste das Jungunternehmen allerdings nachjustieren. Simone Mérey: „Die Erstbuchung wird jetzt immer telefonisch durchgeführt, die anschließende Abwicklung ist komplett digitalisiert.“ So könne man leichter Vertrauen aufbauen. Eine, gerade bei Pflegedienstleistungen, essenzielle Voraussetzung.
Fünf Prozent für den Ex-Kanzler
Auch ein prominenter, zurzeit wieder einmal omnipräsenter Name spielt beim Jungunternehmen eine Rolle. „Start-Up mit Ex-Kanzler Kurz sucht weiteren prominenten Business Angel“ bewirbt etwa Puls 4 unverblümt den heutigen Auftritt der Gründerinnen in der TV-Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ (2M2M). Tatsächlich halten Sebastian Kurz und Alexander Schütz, ehemaliger Investor bei 2M2M, fünf Prozent der Unternehmensanteile von HeldYn. Und zwar als vorerst einzige Beteiligung der AS2K Beteiligungs GmbH.
Der Ex-Kanzler selbst schlug ja als Investor auch bereits bei einem steirischen Start-up auf: bei der medaia GmbH, die sich auf Hautkrebsvorsorge per Künstlicher Intelligenz spezialisierte und die App Skinscreener anbietet. Dort hält Kurz als Person 1,8 Prozent der Unternehmensanteile.