Mit September 2024 geht das traditionelle Bankgeschäft samt Filialen und KMU-Geschäft der Anadi Bank an die Grawe-Bankengruppe. Anadi wird in Zukunft als Digitalbank fortgeführt und behält zudem die Geschäftsbereiche Public Finance sowie die Corporate-Finanzierung. Die Freigabe der Bundeswettbewerbsbehörde für die Transaktion liege schon vor, Vorbereitungen für das Closing des Bankendeals im September 2024, einschließlich aufsichtsrechtlicher Genehmigung, seien im Laufen, so die Anadi Bank in einer Mitteilung. 2023 ist daher das letzte Jahr, in dem Anadi in derzeitiger Größe bilanzierte.

Bilanzsumme wird sinken

Die Bilanzsumme liegt unverändert bei 2,5 Milliarden Euro, gleich hoch wie 2022, als die Bilanzsumme um fast eine Viertelmilliarde Euro gesunken war. Nach der Abgabe des Filialgeschäfts wird die Bilanzsumme laut Anadi Bank auf rund 1,6 Milliarden Euro sinken.

Deutlich im Sinkflug ist der Gewinn nach Steuern. 2022 freute man sich bei der Anadi Bank noch über einen Gewinnsprung von 1,2 auf 10,7 Millionen Euro. Nun sinkt das Ergebnis nach Steuern auf 0,8 Millionen Euro. Der Grund sei die Rückstellung von „2024 schlagend werdenden transaktionsbezogene Sondereffekten und Kosten“, ohne diese Effekte würde der Gewinn nach Steuern 9,8 Millionen Euro betragen, etwas weniger als 2022. Gemessen an „Vollzeitäquivalenten“ beschäftigt die Anadi Bank 231 Mitarbeiter, 2022 sprach Anadi von „rund 250“ Beschäftigten. 140 Beschäftigte arbeiten derzeit im Bereich Digital Banking. Aktuell würden fast 57.000 Kunden betreut, 56.000 waren es im Jahr zuvor.

„Sprudelnde Ergebnisse“

Anadi spricht anlässlich der Bilanz für 2023 von „sprudelnden Erträgen“ und verweist auf 48,4 Millionen Euro Nettozinserträge, beinahe eine Verdoppelung gegenüber 2022. Die Kapitalquote sank leicht von 16,0 auf 15,8 Prozent und bleibt deutlich über den regulatorischen Anforderungen. Mit der Abspaltung des Filialgeschäfts soll diese auf 25 Prozent steigen, im Dezember war von 30 Prozent die Rede. „Damit wird die Anadi Bank zu einer der bestkapitalisierten Banken Österreichs und der gesamten D-A-CH-Region aufsteigen und bestens für die weitere Expansion im Rahmen der Strategie 3.0 gerüstet sein“, heißt es in der Anadi-Aussendung. Unter „Strategie 3.0“ versteht Anadi die digitale Expansion in Österreich und Deutschland.