Wie der Sportartikel-Riese Adidas am Montag vermeldete, werden nun doch alle „Yeezy“-Schuhe auf den Markt geworfen. Für den Verkauf der Restbestände läuft gerade die Onlinevergabe. Damit startete Adidas die bereits dritte Verkaufsaktion für „Yeezy“-Schuhe. Die von dem Rapper Kanye West („Ye“) designten Sneaker sollen in den nächsten Wochen nach und nach ausschließlich auf den Online-Kanälen von Adidas angeboten werden, wie der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller mit Sitz in Herzogenaurach in Deutschland mitteilte.
Adidas hatte sich 2022 von dem US-Rapper getrennt, nachdem er unter anderem mit antisemitischen Äußerungen Schlagzeilen gemacht hatte. Millionen von Schuhen waren aber bereits produziert. Der umstrittene Abverkauf sorgte im Vorjahr sogar für höhere Erlöse als erwartet.
„Verbrennen wäre keine Lösung“
Adidas-Chef Björn Gulden rang sich schließlich dazu durch, die Restbestände doch noch zu verkaufen. Zwei Online-Verkaufsaktionen brachten Adidas 2023 allein 700 Millionen Euro Umsatz und 300 Mio. Euro operativen Gewinn. Nun ist im Lage noch immer Ware im Wert von rund 250 Millionen Euro übrig.
Einen Teil der bisherigen Erlöse aus dem „Yeezy“-Ausverkauf hat Adidas an Organisationen gespendet, die gegen Rassismus und Antisemitismus kämpfen. CEO Gulden erklärte vor dem ersten Abverkauf: „Die Ware zu verbrennen, wäre keine Lösung.“ Aktionärsvertreter hatten kritisiert, dass Adidas die Kooperation nicht früher beendet habe.
Zum „Selbstkostenpreis“
Adidas will den „YEEZY BOOST 350 V2“ zumindest zum Selbstkostenpreis verkaufen. Auf der Produktseite wird der Preis mit 230 Euro angegeben. Einen Gewinn hat der Sportartikelhersteller daraus nicht eingeplant, Analysten halten diese Planung aber für zu vorsichtig.