Samstagfrüh sind in Molln (Bezirk Kirchdorf) im Nahbereich des Nationalparks Kalkalpen die von Umweltschützern bekämpften Probebohrungen nach fossilem Gas angelaufen. Die ADX Vie GmbH - eine Tochterfirma des in Australien gelisteten Explorationsunternehmens ADX Energy - hatte Ende November für die bereits montanrechtlich genehmigte Explorationsbohrung grünes Licht von der Naturschutzabteilung des Landes erhalten. Proteste blieben aus, berichtete die Polizei der APA.
Trotz des großen Aufhebens im Vorfeld seitens aus Teilen der Anwohner und von Umweltschützern blieben in der Früh jegliche Proteste aus. „Ich weiß auch nicht, wann wieder was geplant ist“, teilte Bürgermeister Andreas Rußmann (SPÖ) der APA auf Anfrage am Samstag mit. Seit den Demos prangten Protest-Plakate gut sichtbar neben der Gemeinde-Straße. Auch Beschwerden von Greenpeace, Umweltdachverband, Alpenverein und Naturschutzbund gegen den positiven Bescheid der Naturschutzbehörde beim Landesverwaltungsgericht konnten den Start nicht verhindern, da diese keine aufschiebende Wirkung besitzen. Die Bohrungen und das Testen des Welchau-1-Bohrlochs sowie mögliche längerfristige Produktionstests müssten laut ADX bis Ende März 2024 abgeschlossen sein.
Neuerliche Bewilligung nötig
Sollte bei der Probebohrung Erdgas in ausreichender Menge gefunden werden, braucht es eine neuerliche Bewilligung der Herstellungsbohrung. Das österreichisch-australische Unternehmen vermutet beim Bohrplatz Welchau 24 Mrd. Kubikmeter Erdgas, was einer Gesamtenergie von 270 TWh entspreche. Österreich benötige 96 TWh pro Jahr, so ADX. Wird nichts gefunden, muss der Bohrplatz komplett rückgebaut werden.