Die ÖBB haben ihren Personalstand von 42.600 Personen Ende 2022 auf 43.200 per Jahresende 2023 erhöht. Derzeit leisten 5.031 Lokführerinnen und Lokführer ihren Dienst – um 24 mehr als im Vorjahr. Bei den technischen Facharbeitern verzeichneten die staatlichen ÖBB mit 2571 Personen ein Plus von 129 Mitarbeiter. Aktuell bilden die ÖBB rund 2100 Lehrlinge aus. 21 Prozent der Lehrlinge sind weiblich, bei den Neuaufnahmen bereits ein Viertel, so die Bundesbahnen.
„Wir gehören zu den größten Lehrlingsausbildungsbetrieben in Österreich und sind der größte technische Lehrausbildner im Land, darauf sind wir stolz. Wir bilden dabei in 27 technischen und kaufmännischen Berufen aus. Hervorheben will ich dabei noch, dass wir eine Übernahmequote von 80 Prozent haben“, betonte INFRA-Vorständin Silvia Angelo am Freitag in einer Aussendung.
„Es ist unerträglich . . .“
Während die Bundesbahnen von einer Personaloffensive sprechen, sieht die Gewerkschaft vida Chaos bei dem Staatsbetrieb. „Politik und Management sind dabei aus dem ehemaligen europäischen Vorzugsschüler ÖBB einen Nachsitzkandidaten zu machen“, so Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Bahngewerkschaft vida. „Es ist unerträglich, mit welchen Argumenten das Management das eklatante Personalproblem bei den ÖBB kleinzureden versucht und gleichzeitig dafür gesorgt hat, dass alle Eisenbahnberufe in der Zwischenzeit auf der berüchtigten Mangelberufsliste stehen“, so die vida in einer Aussendung.
Für Hebenstreit ist klar: „Da hört sich der Spaß auf.“ Er rechnet vor, dass die ÖBB-Beschäftigten im vorigen Jahr über vier Millionen Überstunden geleistet haben. „Und sie warten noch immer darauf, dass sie ihre 350.000 Resturlaubstage konsumieren können. Es ist eklatanter Personalmangel an allen Ecken und Enden spürbar“, kritisierte der vida-Vorsitzende.