Die Zahl der Passagiere an den heimischen Flughäfen hat sich nach den coronabedingten Reisebeschränkungen weiter erholt, das Vorkrisenniveau von 2019 ist allerdings noch nicht erreicht. Im abgelaufenen Jahr zählten die sechs österreichischen Flughäfen 33,2 Millionen Fluggäste, das waren um ein Viertel mehr als noch 2022, wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte. Auch das Frachtaufkommen legte geringfügig zu, bei der Luftpost stellte sich ein Rückgang ein.
„Nach den pandemiebedingten Einschränkungen hat sich die Luftfahrt ab 2021 kontinuierlich erholt und ist nun wieder auf Höhenflug“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung. Mit fast 92 Prozent des Rekordjahres 2019 habe die Zahl der Fluggäste 2023 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1955 erreicht.
Zuwächse in Graz und Klagenfurt
Mit 259.000 Flugbewegungen im Linien- und Gelegenheitsverkehr seien um 16,8 Prozent mehr Starts und Landungen als 2022 durgeführt worden. 2019 lag die Zahl der Starts und Landungen noch bei rund 320.000. Die Zahl der Passagiere, die pro Flug befördert werden, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im abgelaufenen Jahr reisten im Durchschnitt rund 128 Personen mit, 2022 waren es 119,5 und im Jahr vor der Coronapandemie waren es erst 113,2 Passagiere.
Alle sechs heimischen Flughäfen verzeichneten 2023 Zuwächse. Auf dem Flughafen Wien kletterte die Zahl der Passagiere um rund 25 Prozent auf 29,5 Millionen. In Salzburg lag das Plus bei 31 Prozent, dort wurden 1,6 Millionen Reisende gezählt. In Innsbruck waren es 0,9 Millionen, das entspricht einer Zunahmen von rund 26 Prozent. In Graz lag das Fluggastaufkommen bei 0,7 Millionen, das waren um 31 Prozent mehr. Die beiden kleinsten Flughäfen Linz und Klagenfurt verbuchten rund 230.000 (plus 12 Prozent) und rund 150.000 (plus 85 Prozent) Fluggäste.
Deutlich mehr Kerosin getankt
Das Luftfrachtaufkommen lag 2023 bei 218.000 Tonnen und ist damit gegenüber dem Jahr davor um 1,7 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu 2019 entspricht das einem Minus von 11,6 Prozent. Der Großteil der Fracht entfiel auf den Flughafen Wien. Die Luftpost erreichte rund 6200 Tonnen und lag damit um 6,8 Prozent unter dem Vorjahr.
Der Reiseboom hat auch seine Schattenseiten. Allein bis Juli 2023 wurde hierzulande laut Mineralölstatistik mehr Kerosin getankt als im gesamten Jahr 2021. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr dürften es über 800.000 Tonnen sein, das entspricht einem CO2-Fußabdruck von 2,5 Millionen Tonnen CO2. Die Luftfahrtbranche gehört damit neben der voestalpine, der Wien Energie und der OMV zu den größten Kohlendioxid-Emittenten Österreichs.