Im Zuge der sinkenden Inflation und der Aussicht auf wieder sinkende EZB-Leitzinsen sind in Österreich auch die Spar- und Kreditzinsen wieder im Rückwärtsgang. Vor allem für längerfristig gebundene Spareinlagen bekommt man teilweise etwas weniger. Für eine Bindung von drei Jahren (36 Monaten) bekommt man laut der Sparzinsplattform der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) derzeit maximal 3,25 Prozent Zinsen, zum Jahresende 2023 lag das mögliche Maximum noch bei 3,5 Prozent. Die Kleine Zeitung berichtete ausführlich.
30 Jahre Fixverzinsung
Aber nicht nur die Sparzinsen, sondern auch die Kreditzinsen sind laut Hager derzeit rückläufig. Derzeit gebe es recht günstige Angebote bei den Kreditzinsen, so der VKI-Experte. Vor allem bei Neuabschlüssen gebe es „momentan wirklich Angebote über 30 Jahre Fixverzinsung, die günstiger sind als die variable Verzinsung oder kurzfristige Fixverzinsungen“, so Hager. Bestandskunden mit variablen Kreditzinsen rät Hager dazu, mit einem Umstieg auf ein Fixangebot noch zu warten, wo die Reise der EZB-Zinsen hingeht.
Auch die Minimalzinsen sinken
Spareinlagen, die für zwölf Monate gebunden sind, sind aktuell nur noch 3,5 Prozent an Zinsen möglich, während es vor rund zwei Monaten noch 3,625 Prozent waren. In den anderen Laufzeiten blieben die maximal möglichen Zinsen weitgehend unverändert. Ausgeweitet hat sich zudem der Boden nach unten. Beispielsweise ist bei einer Laufzeit von 36 Monaten das Minimum der angebotenen Zinsen von 1,875 Prozent auf 1,5 Prozent gesunken.
Veränderungen noch begrenzt
Besonders groß sind die Veränderungen derzeit noch nicht. „Also ich würde einmal sagen, da reden wir in den letzten Wochen von 0,1 bis 0,2 Prozent, wo man nach unten gegangen ist“, sagte VKI-Experte Walter Hager im Bezug auf Neuangebote am Donnerstag im Ö 1-„Mittagsjournal“ des ORF. „Man findet teilweise schon Angebote mit drei Prozent oder ein bisschen drüber. Effektiv liegen wir irgendwo bei zwei bis 2,5 Prozent, würde ich einmal sagen, aktuell.“
Konsumenten sollten rasch handeln
Konsumenten, die von diesem Zinsniveau profitieren wollen, sollten jedoch rasch handeln. „Wenn man sich am Zinsmarkt bewegen will, dann kann die Empfehlung eigentlich nur sein, jetzt irgendwas abzuschließen, vielleicht relativ langfristig abzuschließen, wenn man davon ausgeht, dass die Zinsen sinken werden und viele gehen davon aus“, so Hager. Ob die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen dann wirklich rasch senken wird und wo es genau hingeht, könne man nicht genau sagen. Dennoch wäre aktuell ein guter Zeitpunkt, sich längerfristig zu binden, so Hager.