Im Jänner 2024 ging der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 122,4 Punkte zurück. Damit lagen die Verbraucherpreise in Österreich um 4,5 Prozent über dem Niveau von Jänner 2023. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2023 verminderte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,2 Prozent. „Zu Jahresbeginn 2024 ist die Teuerung in Österreich auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2021 gefallen. Der Rückgang auf 4,5 Prozent erklärt sich überwiegend durch die Verbilligung der Haushaltsenergie im Jahresvergleich. Besonders die Strompreise, die vor einem Jahr aufgrund massiv verteuerter Netzkosten deutlich angestiegen waren, wirkten im Jänner 2024 preisdämpfend“, erläutert Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Deutliche Preissteigerungen gab es mit einem durchschnittlichen Plus von 9,1 Prozent weiterhin in der Gastronomie und Hotellerie. Ohne die Preiszuwächse in diesem Segment läge die Inflation in Österreich bei 3,3 Prozent. Die Preise für Restaurants und Hotels beeinflussten die Inflationsrate mit einem Plus von 1,18 Prozentpunkten und waren damit wichtigster Treiber der Inflation.
Haushaltsenergie billiger
Die Preise für Wohnung, Wasser und Energie stiegen durchschnittlich um 4,2 Prozent und damit weniger stark als noch im Dezember. Hauptverantwortlich waren dafür die Preise für Haushaltsenergie, die sich deutlich verbilligten (minus 5,4 Prozent). Dazu trug vor allem die Preisentwicklung von Strom bei, insgesamt dämpfend wirkten hier weiterhin die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss für Haushalte mit mehr als drei Personen. Die Verteuerung der Mieten (inkl. Neuvermietungen) blieb konstant (Jänner und Dezember jeweils plus 9,1 Prozent). Bei der Instandhaltung von Wohnungen nahm der Preisdruck ab.
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen durchschnittlich um 5,4 Prozent, also etwas weniger stark als im Dezember. Insbesondere die Preisentwicklung bei Brot und Getreideerzeugnissen trug zu dem Rückgang der Teuerungsrate gegenüber dem Vormonat bei. Auch die Fleischpreise verteuerten sich weniger kräftig. Gemüse hingegen blieb teuer. Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge sagt zu den aktuellen Zahlen: „Die Inflation ist nach wie vor hoch. Im Jänner sahen die Zahlen zwar etwas besser aus; historisch betrachtet ist die Teuerung im Jänner nach dem Weihnachtsgeschäft aber immer etwas niedriger als im Rest des Jahres. Österreich ist nach wie vor die Inflationshochburg in Westeuropa. Von Aufatmen kann keine Rede sein.“
Niedrigste Inflation in Dänemark
Die jährliche Inflationsrate in der gesamten Europäischen Union lag im Jänner 2024 bei 3,1 Prozent, nach 3,4 Prozent im Dezember. Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Dänemark, Italien (beide 0,9 Prozent) sowie Lettland, Litauen und Finnland (je 1,1 Prozent) registriert. Die höchsten Werte verzeichneten Rumänien (7,3 Prozent), Estland (5,0 Prozent) und Kroatien (4,8 Prozent). Deutschland liegt mit 3,1 Prozent knapp über dem Durchschnitt. Im Vergleich zum Dezember sank die jährliche Inflationsrate in fünfzehn Mitgliedstaaten, blieb in einem stabil und stieg in elf an.