Danone plant laut Medienberichten, sein Geschäft mit Milchprodukten und pflanzenbasierten Erzeugnissen in Russland an einen mit Tschetschenien verbundenen Geschäftsmann zu verkaufen. Das Molkereiunternehmen Vamin Tatarstan, das dem Geschäftsmann Mintimer Mingasow gehört, habe sich bereit erklärt, 17,7 Milliarden Rubel (177 Millionen Euro) zu zahlen, um die Kontrolle über das Russland-Geschäft von Danone zu übernehmen, berichtete die „Financial Times“.
Im Juli vergangenen Jahres war Jakub Sakrijew, ein Neffe des tschetschenischen Führers Ramsan Kadyrow, zum neuen Leiter der russischen Danone-Tochter ernannt worden. Mingasow wurde in den Vorstand des Unternehmens berufen, nachdem Sakrijew die Kontrolle übernommen hatte, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf Dokumente und mit der Situation vertraute Personen.
Nach Zwangsverwaltung
Danone erhalte 10 Milliarden Rubel, während 7,7 Milliarden Rubel für den Schuldendienst der russischen Einheit verwendet würden, berichtete das Blatt weiter. Der französische Konzern, der am Donnerstag Ergebnisse für das Gesamtjahr 2023 vorlegt, lehnte eine Stellungnahme ab.
Der Kreml hatte als Vergeltung für Sanktionen gegen russische Firmen nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine das Unternehmen wie auch die russische Carlsberg-Tochter im vergangenen Jahr unter Zwangsverwaltung gestellt. Danone bezifferte daraufhin den Abschreibungsbedarf auf seine russischen Aktivitäten auf rund 700 Millionen Euro. Zuvor hatte der Konzern gewarnt, ein Verkauf der Einheit könne zu einer Abschreibung von bis zu einer Milliarde Euro führen.