Die Preise für angebotene Mietwohnungen sind seit 2020 im Österreich-Schnitt von 13,3 Euro/m2 auf 14,6 Euro/m2 gestiegen. Die stärkste Veränderung zeigt sich jedoch bei der Entwicklung von Angebot und Nachfrage: Während aktuell um 18 Prozent mehr Suchanfragen bei Mietwohnungen im Vergleich zu 2020 verzeichnet werden, ist das Angebot an Wohnungen um 20 Prozent rückläufig. Das zeigt die ImmoScout24-Datenanalyse, für die insgesamt rund 590.000 Angebote aus den Jahren 2020 bis 2023 herangezogen wurden. „Wir sahen zuletzt eine klare Entwicklung weg von Kaufimmobilien hin zu Mietimmobilien. Davor hatten wir in der Zeit der Corona-Pandemie enorme Steigerungen beim Interesse an Kaufimmobilien. Insofern gilt es die Entwicklung im laufenden Jahr zu beobachten, speziell, ob in der zweiten Jahreshälfte das Kaufinteresse wieder anzieht und damit den Mietmarkt etwas entlastet“, erläutert Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Kärnten und Steiermark stechen hervor
Während die Preise für Mietwohnungen in allen Bundesländern in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich gestiegen sind, ist das Interesse an Mietobjekten im Vierjahresvergleich überproportional gestiegen. Besonders deutlich zeigt sich das in Kärnten. Dem Nachfrageplus von 53 Prozent steht einem Minus bei den Angeboten von 40 Prozent gegenüber. Sehr stark ist das Interesse an Mietimmobilien im Vergleich zu 2020 mit plus 56 Prozent auch in Tirol gestiegen, während hier um zwei Prozent weniger Mietwohnungen am Markt sind. Im westlichsten Bundesland Vorarlberg ist der Anstieg bei der Nachfrage mit 79 Prozent am höchsten. Als einziges Bundesland bietet es den Suchenden jedoch auch ein größeres Angebot (+29 Prozent). Den geringsten Zuwachs von Mietinteressenten von 11 Prozent verzeichnet Wien. Das Angebot hat sich hier um 22 Prozent verringert. Die Steiermark erweist sich als Ausreißer im Nachfragekarussell mit einer gesunkenen Nachfrage von -27 Prozent.
Kärnten und Steiermark gleichen sich preislich an
Kärnten hat nicht nur das stärkste Nachfrageplus erlebt, auch die Preise für angebotene Mietwohnungen sind seit 2020 um 32 Prozent von 9,5 Euro/m2 auf durchschnittlich 12,6 Euro/m2 im Jahr 2023 gestiegen. Damit hat sich Kärnten bei den Mietpreisen an das Nachbarland Steiermark angeglichen, wo Wohnungen im Schnitt für 12,4 Euro/m2 angeboten wurden, aber in vier Jahren nur um 9 Prozent teurer wurden – die niedrigste Steigerung unter allen Bundesländern.
Am günstigsten kann man nach wie vor im Burgenland mit einem Quadratmeterpreis von 10,3 Euro mieten (+17 Prozent). Mieter in Ober- und Niederösterreich müssen für die neue Wohnung um 13 Prozent mehr bezahlen als noch zu Beginn des Jahrzehnts. Die Mieten liegen jedoch mit 11,8 Euro/m2 beziehungsweise 11,6 Euro/m2 noch immer im unteren Bereich.
Die Preise für angebotenen Mietwohnungen sind in Tirol mit 18,1 Euro/m2 an höchsten und damit seit 2020 um 16 Prozent gestiegen, ebenso wie in Vorarlberg, wo der Quadratmeterpreis bei 17,4 Euro liegt. Im oberen Bereich bewegen sich auch die Mieten in Wien mit 17,3 Euro/m2, plus 10 Prozent seit 2020, und in Salzburg mit 16,8 Euro/m2 (+14 Prozent seit 2020).