Die AUA-Mutter Lufthansa hat vor dem abermaligen Streik des Bodenpersonals Dutzende Flüge am Flughafen Frankfurt am Montag gestrichen. Betroffen sind 55 Flüge, wie auf der Website des Flughafens vermerkt war. Dabei fallen überwiegend Europa-Flüge aus, aber auch Inlandsverbindungen und einzelne Langstreckenflüge. Flüge der Austrian Airlines (AUA) sind laut einer Sprecherin vorerst nicht betroffen.
Einige Verbindungen von und nach Österreich fallen aber abermals aus. So zeigt die Website des Grazer Flughafens, dass bereits am späten Montagabend der Flug von Frankfurt nach Graz – sollte um 23 Uhr landen – ausfällt. Am heutigen Dienstag sind dann gleich drei Frankfurt-Flüge ab Graz (um 6.10 Uhr, um 14.25 Uhr sowie um 18.55 Uhr) betroffen, hinzu kommt der Vormittagsflug von Graz nach München um 9.45 Uhr. Entsprechend kommt es auch bei den Verbindungen München-Graz (landet normalerweise um 9.05 Uhr in Graz) sowie den Flügen Frankfurt-Graz (Landungen an sich um 13.40, 18.10 und 23.00 Uhr) zu Ausfällen.
Und auch am Mittwoch werden noch Frühflüge ausfallen: Das gilt für den München-Flug nach Graz, der an sich um 9.05 Uhr landen sollte sowie die Verbindung Graz-München, die um 9.45 Uhr abhebt. Auch die Verbindung nach Frankfurt um 6.10 Uhr fällt aus.
Druck im Tarifstreit soll erhöht werden
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will mit dem erneuten Warnstreik in der Tarifrunde für die rund 25.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden den Druck für ihre Forderungen erhöhen. Bei der Hauptfluglinie Lufthansa fallen deshalb am Dienstag 80 bis 90 Prozent der Flüge in Deutschland aus. Die anderen Airlines der Gruppe – neben der Austrian Airlines die Brussels Airlines, Eurowings, Swiss und der Regionalflieger Lufthansa Cityline – können weitestgehend regulär fliegen, wie die Airline mitteilte. Da auch die Umbuchungsschalter wegen des Warnstreiks nicht besetzt sind, rät die Lufthansa Fluggästen mit annullierten Flügen, nicht zum Flughafen zu kommen. Umbuchungen seien über die Lufthansa-App oder Servicecenter möglich.
„Zum derzeitigen Zeitpunkt sind keine Austrian Airlines Flüge von und nach Deutschland vom Warnstreik betroffen“, teilte eine AUA-Sprecherin am Montag auf APA-Anfrage mit. Die deutsche Gewerkschaft Verdi habe die Beschäftigten am Boden der Deutschen Lufthansa AG, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und weiteren Gesellschaften zu einem 35-stündigen Warnstreik vom 19. Februar um 20.00 Uhr MEZ bis 21. Februar um 7.10 Uhr in der Früh MEZ aufgerufen. Dies betreffe die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der angesprochenen Lufthansa-Group-Gesellschaften und nicht die der Flughäfen. „Die Abfertigung der Austrian Airlines Flüge an den deutschen Flughäfen kann demnach zum Großteil aufrechterhalten werden“, hieß es seitens der AUA.
„Es kann zu kurzfristigen Anpassungen kommen“
Fluggäste werden gebeten, den Flugstatus rechtzeitig auf der Website austrian.com, der Austrian App oder Travel ID (mit Registrierung) zu überprüfen. Passagiere, die über ein (Online-)Reisebüro gebucht haben, sollen das jeweilige Reisebüro kontaktieren. „Es kann zu kurzfristigen Anpassungen im Austrian Flugprogramm kommen“, räumte die Airline-Sprecherin ein.
Hintergrund des Warnstreiks des deutschen Lufthansa-Bodenpersonals sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die laut deutscher Gewerkschaft Verdi rund 25.000 Beschäftigten am Boden – unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering und Operational Services sowie weiteren Konzerngesellschaften. Lufthansa spricht von rund 20.000 Beschäftigen. Die Tarifverhandlungen sollen an diesem Mittwoch fortgesetzt werden.