Der nächste Streik naht bereits: Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa neuerlich zum Streik aufgerufen. Demnach sollen die Beschäftigten von Dienstag ab 04:00 Uhr Früh bis Mittwoch um 07:10 Uhr die Arbeit niederlegen, wurde am Sonntag mitgeteilt. Verdi hatte die Boden-Belegschaft der Lufthansa schon Anfang Februar zu einem Ausstand an fünf deutschen Flughäfen, der insgesamt rund 27 Stunden gedauert hat, aufgerufen. Die Lufthansa musste rund 900 von 1000 geplanten Flügen streichen, rund 100.000 Passagiere waren betroffen.
Die Lufthansa arbeitet nun nach eigenen Angaben an einem Sonderflugplan. Es seien aber erneut „über 100.000 Fluggäste betroffen“, erklärte die Airline. „Das ist nicht der Weg, um unserer gemeinsamen Verantwortung für unsere Mitarbeitenden, für unsere Gäste, für eine starke und verlässliche Lufthansa nachzukommen“, erklärte Niggemann. „Unser Ziel bleibt eine schnelle Einigung, und das geht nur am Verhandlungstisch.“
Am Mittwoch sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Die Lufthansa hatte vergangene Woche ein neues Angebot vorgelegt. Es sieht laut Airline mindestens rund zehn Prozent Gehaltserhöhung binnen zwölf Monaten und eine „zeitnahe Zahlung“ von steuerfreien Inflationsausgleichsprämien von 3000 Euro in Summe vor. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 25 Monate betragen. Verdi fordert für die 25.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden 12,5 Prozent mehr Gehalt und mindestens 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem fordert Verdi eine Prämie zum Inflationsausgleich von 3.000 Euro. „Die Bodenbeschäftigten fühlen sich einmal mehr vor den Kopf gestoßen“, erklärte Reschinsky zum aktuellen Lufthansa-Angebot.
An den Flughäfen Frankfurt, München, Berlin und Hamburg sind während des Warnstreiks Kundgebungen geplant, wie Verdi weiter mitteilte.
Streik der Pilotinnen und Piloten beim Lufthansa-Ferienflieger Discover
Unterdessen läuft noch bis Montagabend ein dreitägiger Streik der Pilotinnen und Piloten beim Lufthansa-Ferienflieger Discover Airlines, zu dem die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) aufgerufen hat. Bei der von Frankfurt und München startenden Airline fallen am Sonntag nach Angaben des Unternehmens acht von 19 Flügen aus. Die Passagiere werden auf Flüge anderer Lufthansa-Airlines umgebucht. Am Samstag konnte ein Drittel der Discover-Flüge nicht abheben wie geplant. Die VC will damit bei der noch jungen Airline, die bei einer Flotte von 24 Flugzeugen rund 400 Cockpit-Beschäftigte hat, den erstmaligen Abschluss von Tarifverträgen durchsetzen.