Der Schweizer Pharmakonzern Novartis investiert auch nach der Abspaltung von Sandoz weiter in den Standort Tirol. Das gab das Unternehmen am Donnerstag im Beisein mehrerer ÖVP-Politiker in Wien bekannt. Ganz neu sind die Investments in Höhe von Summe 500 Mio. Euro nicht. Die zusätzliche Biotech-Anlage in Schaftenau wurde 2022 im Novartis-Vorstand beschlossen und befindet sich bereits in Bau, jene in Kundl wurde 2023 beschlossen und soll 2025 in Betrieb gehen.
Mit der Erweiterung der Produktionsanlagen in Kundl und Schaftenau um jeweils 250 Mio. Euro entstehen 350 neue Arbeitsplätze, wie Novartis-Vorstandsmitglied Steffen Lang in einer Pressekonferenz im Rahmen des Kongresses „InvestInAustria“ der Standortagentur Austrian Business Agency (ABA) sagte. In den beiden Zellkulturanlagen sollen unter anderem Nukleinsäuren etwa für mRNA-Impfstoffe und monoklonale Antikörper hergestellt werden.
Österreichweit 3300 Beschäftigte
Novartis sieht Österreich als strategischen Standort für Produktion und Forschung. In den vergangenen acht Jahren wurden früheren Angaben zufolge 1,8 Milliarden Euro in den Standort Österreich investiert. Der Pharmakonzern beschäftigt österreichweit 3300 Menschen, davon 3000 in Tirol.
Zuletzt waren im Oktober 2023 Investitionen von 75 Millionen Euro in den Tiroler Standort Schaftenau angekündigt worden. Das Novartis-Management verwies damals auf die Unterstützung seitens der Tiroler Landesregierung und des Bundes.
An der Pressekonferenz in Wien nahmen Bundeskanzler Karl Nehammer, Wirtschaftsminister Martin Kocher und Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (alle ÖVP) teil. Das Land Tirol und die Bundesregierung hatten schon in der Vergangenheit Geld zugeschossen – zuletzt 50 Millionen Euro für die ehemalige Novartis-Tochter Sandoz – um die Pharmaproduktion in Österreich zu halten. Die Novartis-Investitionen werden mit Mitteln aus dem Forschungsförderungsfonds unterstützt.