Trotz der überraschend zähen Inflation in den USA sollte die Fed laut Währungshüter Austan Goolsbee eine Zinswende nicht hinauszögern. Selbst wenn der Preisauftrieb ein paar Monate etwas höher ausfallen sollte, bliebe die Notenbank dennoch weiter auf dem Pfad zum Ziel einer Teuerungsrate von 2 Prozent, sagte der Chef des Notenbankbezirks Chicago am Mittwoch in New York.
„Ich bin nicht dafür, mit der Zinssenkung zu warten, bis die Inflation auf Jahresbasis bereits zwei Prozent erreicht hat“, fügte Goolsbee hinzu. Wenn die Fed zu lange eine straffe geldpolitische Linie verfolge, müsse man sich Sorgen um die Seite des Doppelmandats der Notenbank mit Blick auf den Arbeitsmarkt machen. Die Fed soll für Preisstabilität sorgen und zugleich Vollbeschäftigung in den USA fördern.
„Vollkommen klar“
Es sei „vollkommen klar“, dass die Inflation zurückweiche, sagte Goolsbee. Die Verbraucherpreise in den USA waren im Jänner nur noch um 3,1 Prozent gestiegen, nach plus 3,4 Prozent im Dezember. Experten hatten jedoch erwartet, dass die Drei-Prozent-Marke zu Jahresbeginn unterschritten würde. An den Terminmärkten wird nun erst für Juni mit einer Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve gerechnet.
Diese beließ den Leitzins auf ihrer jüngsten Sitzung in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent. Sie will die Inflation nachhaltig in Richtung ihres Zielwerts von 2,0 Prozent drücken. Laut Fed-Chef Jerome Powell hat die Zentralbank zwar Fortschritte erzielt. Sie will aber vor einer Zinssenkung noch weitere „gute Daten“ sehen, die in diese Richtung weisen.