Der Bereich „Gaming“ – also alles, was mit Videospielen zu tun hat – ist bei Microsoft mittlerweile riesig. Seit der gigantischen Übernahme von Activision Blizzard macht der IT-Riese aus Redmond sogar mehr Umsatz mit Gaming als mit Windows.
Umso genauer geäugt die Branche jetzt Berichte über angebliche Microsoft-Pläne, seine Exklusiv-Titel-Strategie für die hauseigene Konsole Xbox aufzuweichen. Anlass für das Rumoren ist ein für die nächste Woche avisierter Auftritt von Xbox-Chef Phil Spencer. Auf einem „Business Event“ wolle dieser über die „Vision für die Zukunft von Xbox“ sprechen.
Dem Vernehmen nach, so schreibt es etwa das US-Portal The Verge, werde es dabei zentral um die Öffnung des Xbos-Kosmos gehen. So könnte der Konzern bekannt geben, exklusive Xbox-Titel künftig auch auf Sonys PlayStation und Nintendos Konsole Switch bringen zu wollen. So sei es bereits ausgemachte Sache, dass der nächste Auftritt des weltbekannten Abenteurers Indiana Jones („Indiana Jones and the Great Circle“) schon ein paar Monate später auch auf der PlayStation 5 stattfindet. Entwickelt wird das Spiel von Bethesda, einem Studio, dessen Konzernmutter 2021 von Microsoft gekauft wurde.
Auch Hi-Fi Rush, Sea of Thieves oder das Weltraumrollenspiel Starfield sollen für eine Öffnung zur Debatte stehen. Selbst die Gears-of-War-Reihe könnte bald den Weg auf die PlayStation finden, wie es bei Eurogamer heißt.
„Ein Art Strategiewechsel“
Warum Microsoft die Multi-Plattform-Strategie forcieren will? Immer wieder sprachen Microsoft-Manager in den vergangenen Monaten von „einer Art Strategiewechsel“ (Xbox-CFO Tim Stuart) im Gaming-Segment. So wolle man künftig vermehrt versuchen, die eigenen Abodienste und „First-Party-Erlebnisse“ auf „alle Bildschirme zu bringen, auf denen man Spiele spielen kann“. Und dazu würden eben nicht nur „Smart TVs“ und „mobile Geräte“ zählen. Sondern, so Stuart weiter, eben auch „PlayStation und Nintendo“. Namen, die man „in früheren Zeiten als Mitbewerber sah“.