Rund 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Uniqa Versicherungs-Gruppe in 18 Ländern. „Unsere wichtigste Ressource“ schreibt das Unternehmen in seinem Strategiepapier. Von „Personal“ ist nicht mehr die Rede, sondern von „Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“. Die neu geschaffene Funktion des „Group Chief People Officer“ bekleidet sei 2023 die Kärntnerin Iris Brachmaier. Ihr Ziel: „Die Erfahrungen der Mitarbeiter positiv zu gestalten, Weiterentwicklung zu ermöglichen und die Uniqa als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren.“ Schon ihre Funktionsbezeichnung zeigt ihre Orientierung am Menschen.
Der Sinn der Arbeit
Die Herausforderungen auf den Talente-Markt werden nicht kleiner. „Natürlich kämpfen auch wir mit Fachkräftemangel, Inflation und steigenden Personalkosten“, sagt Brachmaier. „Gleichzeitig fragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend nach dem Sinn der Arbeit. Sie wollen sich identifizieren mit dem, was sie tun. Auch der Austausch mit Kollegen gehört dazu. Es geht also darum, Sinn zu schaffen.“
Gesundheitsdienstleister nach außen und innen
„Gemeinsam besser leben“ hat sich die Uniqa als Produktmarke ebenso wie als Auftrag nach innen auf die Fahnen geschrieben. Brachmaier reichert das mit sympathischen, interaktiven Kniffen an: Betriebsausflüge und Afterwork-Punschtreffs gehören ebenso dazu wie „Mystery Breaks“ (Geheimnis-Pausen) – interne Verlosungen, bei denen man Pausentreffs mit Kollegen ziehen kann. Beim Shadowing bzw. Beschatten darf man einen Tag lang der „Schatten“ eines/einer Vorgesetzten sein bzw. ihn oder sie begleiten. Auch eine „Gesunde Viertelstunde“ gibt es für die Uniqa-Mitarbeitenden – ein Workout in Form eines Livetrainings vom Uniqa Vital Coach, das auch in den eigenen vier Wänden durch geführt werden kann. „Denn wir verstehen uns als ganzheitlicher Gesundheitsdienstleister“, sagt Brachmaier.
Dazu gehört auch eine gelebte Vertrauenskultur und kontinuierliches Feedback. „Homeoffice und überhaupt hybride Arbeitswelten sind gekommen, um zu bleiben. Flexibilität ist also wichtig, und wir unterstützen unsere Führungskräfte dabei, das zu handhaben.“ Recruiting und auch Weiterbildung werden unterstützt durch Künstliche Intelligenz. „Das System schlägt Pfade vor, aber die Steuerung seine Karriere übernimmt jeder für sich selbst“, so Brachmaier.
Sie selbst schlug zunächst den Pfad von Maria Saal zum Jus-Studium nach Graz ein, zunächst mit dem Ziel, Wirtschaftsjuristin zu werden. Im Gerichtsjahr wechselte sie nach Wien, übernahm erste Jobs unter anderem im Europaparlament und gründete mit einem Kollegen ein Personalberatungsbüro in Wien. Zuletzt war sie in hochrangigen Management-Positionen im Bereich Strategie und Human Resources bei Gebauer & Griller und bei Mondi tätig.