Die Metaller-Verhandlungen im Herbst, begleitet von Arbeitsniederlegungen und deftigen verbalen Auseinandersetzungen, waren zäh. Das Ringen um einen neuen Handels-Kollektivvertrag, das erst zwischen Weihnachten und Neujahr abgeschlossen werden konnte, war womöglich sogar noch etwas zäher. An Intensität kaum zu überbieten, ist nun aber das, was sich seit Monaten rund um den Kollektivvertrag für 90.000 Beschäftigte der IT-Branche abspielt. Am Freitag ist die mittlerweile achte Runde ergebnislos geblieben. Bevor am 15. und 16. Februar weiterverhandelt wird, kommt es in dieser Woche zu Betriebsversammlungen, „in denen über Warnstreiks abgestimmt wird“, wie Sandra Steiner, Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, betont. Es fehle „weiterhin ein sozial vertretbares und faires Angebot“ der Arbeitgeberseite, wird kritisiert. Diese haben für die IST-Gehälter ein Plus von 6,76 Prozent geboten, das sei ein Prozent unter der Jahresinflation.
„Unverständliche Forderung“
Für den Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Martin Zandonella, ist wiederum die Forderung der Gewerkschaft nach einer Erhöhung der Ist- und Mindestgehälter um 8,5 Prozent „unverständlich“. Er kritisiert die Blockadehaltung der Gewerkschaft. Zandonella: „Eine derartige Forderung in der achten Verhandlungsrunde zeigt – auch angesichts der den aktuellen Verhandlungen zugrundeliegenden Inflation von 7,75 Prozent – die fehlende Bereitschaft auf Seiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, endlich zu einem Abschluss zu kommen.“