Die Signa-Pleite ist das größte Insolvenzverfahren in der Geschichte der Zweiten Republik. „Erinnerungsstücke“ an dieses historische Ereignis können seit einigen Wochen auf der Auktionsplattform „Aurena“ ersteigert werden. Am Freitag wurden die Zuschläge erteilt und die erfolgreichen Bieter konnten ihre „Schätze“ abholen. Auch der ORF-Radiosender FM4 war vor Ort und hat sich umgeschaut.
Monopoly und Designer-Mistkübel
Von Monopoly-Spielen über Schneekugeln bis hin zu vergoldeten Toilettensets war alles dabei. Die berühmte Signa-Fußmatte wechselte schließlich für 2265,60 Euro den Besitzer. Aber auch in den Büros vor Ort entdeckte FM4 einige „Überbleibsel“ aus dem Büroalltag der Signa-Gruppe.
Neben den italienischen Design-Mistkübeln mit dem klingenden Namen „Taboo“ gab es auch einige Plastikkübel, die noch nicht entleert worden waren. Neben Gummibärchentüten fanden sich auch Biomüllreste und zerrissene Emails in den Kübeln.
Aber auch firmeninterne Dokumente und private Notizen von ehemaligen Signa-Mitarbeitern waren darunter. FM4 schreibt, dass aus dem Inhalt des Mistkübels Details zum Projekt Lamarr hervorgehen. In Mails zwischen Projektpartnern wird beispielsweise über die richtige Formulierung für die „Geltendmachung von Schadenersatz“ aufgrund einer Bauzeitverlängerung diskutiert, die im Ausschreibungsrahmenvertrag nicht vereinbart wurde.
Wie es dazu kommen konnte, dass die Mails einfach im Mistkübel landeten, ist nicht restlos geklärt. Ein möglicher Erklärungsversuch ist, dass sich Signa die fachgerechte Entsorgung nicht mehr leisten konnte. FM4, das sich einige Erinnerungsstücke gesichert hat, versteigert nun den Signa-Müll und will den Erlös an „Licht ins Dunkel“ spenden.