Der Anfang Jänner in die Insolvenz geschlitterte Salzburger Heizungshersteller Windhager mit Sitz in Seekirchen ist gerettet. Der oberösterreichische Wasseraufbereiter BWT übernimmt das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Unternehmen. Insolvenzverwalter Helmut Hüttinger bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Online-Bericht der „Salzburger Nachrichten“. „Der Vertrag wurde gestern unterschrieben, der Gläubigerausschuss hat bereits zugestimmt“, sagte er zur APA.
Der Preis für die Übernahme blieb zunächst unbekannt. „Aber es ist eine angemessene Summe. Wir sind zufrieden“, berichtete Hüttinger. Als Käufer trete streng genommen nicht die BWT, sondern deren Schwester, die „FIBA Beteiligungs- und Anlage GmbH“ auf, die bereits Beteiligungen an zahlreichen weiteren Unternehmen hält. Wie der Insolvenzverwalter sagte, sei noch die Genehmigung der Wettbewerbsbehörde ausständig.
Hoffnung für Mitarbeiter
„Windhager ist eine exzellente Marke, und wir haben hier eine gute Lösung gefunden“, betonte BWT-Chef Andreas Weißenbacher gegenüber den „SN“. Der Name Windhager soll erhalten bleiben. Ziel sei es, so viele der rund 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie möglich zu übernehmen. Dass dies bei allen Beschäftigten gelinge, sei jedoch unrealistisch. Windhager-Mitarbeitern wurde am Mittwoch aber angeboten, möglicherweise zum BWT-Stammsitz nach Mondsee zu wechseln. Dort wurde dem Vernehmen nach bereits ein Rekrutierungsstopp eingelegt. BWT-Geschäftsführer Weißenbacher wird auch neuer Windhager-Geschäftsführer.
Ein „Perfekt Fit“ für BWT
Den Kauf des Heizungsproduzenten erklärte er damit, dass das Unternehmen bereits länger auch im Bereich der Energietechnologie aktiv sei. „Für uns ist das ein Perfect Fit.“ Und er zeigte Interesse daran, das bereits zu 85 Prozent fertiggestellte neue Werk für Wärmepumpen samt Logistikzentrum in Pinsdorf (Bezirk Gmunden) zu übernehmen. „Wir haben ein Angebot gelegt.“ Da es sich aber um ein anderes Insolvenzverfahren handle, sei noch völlig offen, ob man den Zuschlag bekomme.
Gute Nachrichten für die Windhager-Beschäftigten gibt es auch auf einer anderen Front: Wie die Gewerkschaft berichtete, erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre noch ausstehenden Löhne und Gehälter ab dieser Woche über den Insolvenzentgeltfonds ausbezahlt.