Es gibt sie doch noch, die Unterstützer von Signa-Gründer René Benko. So hält etwa der in Österreich ob seiner vielen Verbindungen nach Russland umstrittene Investor Siegfried Wolf „seinem Freund“ die Treue.
Im Rahmen des Wiener Jägerballs, der am Montag stattfand, erklärt Wolf im Puls24-Gespräch mit Society-Reporter Dominic Heinzl, dass den Signa-Gründer keine Schuld an der größten Insolvenz der österreichischen Geschichte treffe. Wolf, der sich selbst als „Investor im Ruhestand“ bezeichnet, im Original: „Mein Freund schläft gut, weil mein Freund nichts falsch gemacht hat“. Die Pleite sei „unverschuldet“.
Wolf „bekenne“ sich zu Benko – „im Gegensatz zu vielen anderen, die heute alle wissen, was er falsch gemacht hat“. Der Investor wolle helfen, dass die „Wahrheit ans Licht kommt und Denunzianten und Hinterfotzigkeit hinten angestellt werden“. Damit spielt Wolf vor allem auf jene Geschichte an, wonach die Signa vor der Insolvenz 300 Millionen Euro in Benko-nahe Gesellschaften verschoben hätte.
Haselsteiner sieht Benko als „faktischen Geschäftsführer“
Benko sei „desperat“, ließ zuletzt ein anderer, langjähriger Wegbegleiter des Investors, Hans-Peter Haselsteiner, wissen. Dieser sei fallweise mit Benko in Kontakt. Benko nehme die Signa-Pleite „ernst“, sei aber auch selbst „ein großer Verlierer. Wie gewonnen, so zerronnen.“
Benko habe, betont Haselsteiner, eine „aktive Gesellschafterrolle“ gespielt, in Managemententscheidungen habe er „sehr wohl eingegriffen“, er habe „die Zügel in der Hand“ gehabt und „damit die faktische Geschäftsführung“, davor solle er sich „in meinen Augen nicht drücken“. Das bedeute, er sei „verantwortlich wie ein Geschäftsführer und wie seine Kollegen – er sollte sich hinstellen und diese Verantwortung tragen, das ist auch meine Erwartungshaltung“, so Haselsteiner.