Die italienische Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will die Online-Bewertungen für Hotels, Restaurants und Lokale regeln. Dies kündigte Tourismusministerin Daniela Santanchè an, die künftig anonyme Bewertungen verbieten will. „Bewertungen können über Leben und Tod von Unternehmen, Hotels und Restaurants entscheiden. Man kann eine negative Bewertung abgeben, ohne jemals in einem bestimmten Restaurant gegessen zu haben“, erklärte sie laut Medienangaben.
„Es genügen oft vier Wörter“
„Wir als Regierung müssen die Verantwortung übernehmen und sehen, wie wir eingreifen können. Online-Bewertungen können zu einem unlauteren Marketinginstrument werden. Wir wollen wissen, wer die Bewertungen schreibt“, erklärte die Ministerin.
„Hotels leben von Bewertungen, 85 Prozent der Buchungen werden digital getätigt und all das hängt von Bewertungen ab. Sie können ein Restaurant oder ein Hotel zum Erfolg oder in den Ruin führen, es genügen oft vier Wörter. Da wir ohne die digitale Welt nicht leben können, denke ich, dass wir über dieses Instrument nachdenken und es regulieren müssen“, erklärte Santanchè.
Journalisten haften für Fehler
„Wenn ein Journalist falsche Informationen verbreitet, muss er mit Konsequenzen rechnen, während man in den sozialen Netzwerken schreiben kann, was man will. Obwohl wir eine sehr gute Postpolizei haben, die Ermittlungen bei Vergehen im Internet führt, wird niemand für verleumderische Posts zur Rechenschaft gezogen“, klagte die Tourismusministerin aus den Reihen der Rechtspartei „Fratelli d‘Italia“ (Brüder Italiens). Sie forderte beim Thema Bewertungen Transparenz und die Identifizierung der Personen, die die Posts veröffentlichen.