Nach zehn Zinserhöhungen in Folge – und das in historisch schneller Abfolge – hat die Europäische Zentralbank im vergangenen Oktober erstmals auf die sprichwörtliche Pausetaste gedrückt. Auch im Dezember wurde die Zinsschraube nicht angetastet, ebenso wenig wie am Donnerstag bei der ersten Ratssitzung im neuen Jahr. Der Leitzinssatz verharrt damit bei 4,5 Prozent. So weit, so unspektakulär. Weder war im Vorfeld mit einer Erhöhung noch mit einer Senkung gerechnet worden. Für Spannung war dennoch gesorgt. Dass die teils verschroben anmutende Wortwahl, das Formelhafte in Auftritt und Ausdruck von Notenbankern, bisweilen auch Interpretationsspielraum eröffnet, ist nicht neu, in Phasen wie diesen aber von übergeordnetem Interesse.