Die Zahl der Unternehmerinnen in Kärnten steigt. „Die Zuwächse können sich sehen lassen. Knapp 18.000 Unternehmen sind mittlerweile in weiblicher Hand“, sagt Astrid Legner, „Frau in der Wirtschaft“-Vorsitzende und Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin, bei der Präsentation einer Auswertung von 2023. Die Statistik zeige ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Besonders viele Unternehmensgründungen von Frauen gibt es in der Landeshauptstadt, wo im Vorjahr 430 Betriebe dazukamen. Je ländlicher die Region wird, desto weniger weiblich geführte Firmen gibt es.
Das Durchschnittsalter der Kärntner Unternehmerin liegt aktuell bei 49 Jahren. „Das heißt, dass viele Frauen erst nach der Familie oder im zweiten Bildungsweg das Unternehmertum in Angriff nehmen“, sagt Legner. Doch sie alle zeichne eine besondere Leidenschaft aus. Auffällig sei, dass es im Bundesland aktuell 97 Unternehmerinnen im Alter von 81 bis 90 Jahren und sogar sieben im Alter über 91 gibt. Das könne auf besondere Begeisterung für die Tätigkeit, aber auch auf Schwierigkeiten, eine Nachfolgerin zu finden, zurückzuführen sein.
Schlechte Absicherung
Mit 47,95 Prozent ist der Anteil der Ein-Personen-Unternehmen bei von Frauen geführten Unternehmen recht hoch. Oft führe der Wunsch, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, zum Schritt in die Selbständigkeit. Die Beratungstätigkeit von „Frau in der Wirtschaft“ zeige jedoch, dass viele auf eine gute finanzielle Absicherung vergessen. Unternehmertum schütze Frauen nicht vor Altersarmut. Daher sei das ein ebenso wichtiges Thema wie die adäquate Honorargestaltung, bei der Frauen im Vergleich zu Männern oft ihre Leistung als zu gering bewerten, berichtet Legner.