„Österreich ist einfach das beste Land, um Geld zu verbrennen“, sagt der Aktionskünstler donhofer., der seinen Künstlernamen bewusst klein und mit einem Punkt am Ende schreibt, in einem aktuellen Interview mit dem „Spiegel“.
donhofer. fällt immer wieder mit Aktionskunst zu aktuellen Themen auf. Erst Anfang Jänner hatte der 1973 Geborene, der in St. Pölten Medizintechnik studiert hat und beim ORF und bei diversen Werbeagenturen gearbeitet hat, zu einer Kunstaktion gegen René Benko aufgerufen: Vor der Baustelle des „Lamarr“-Kaufhauses auf der Wiener Mariahilfer Straße teilte er „René-Blanko-Schecks“ aus.
Seine aktuellste Aktion fand am Dienstag vor dem Hauptsitz des Signa-Konzerns auf der Wiener Freyung statt. Unter dem Titel „Das große Geschäft“ stellte donhofer. 54 Kloschüsseln auf, die „ersteigert“ werden konnten. Damit „haben endlich alle Österreicherinnen und Österreicher die Möglichkeit, ihr mondänes Eigen-Heisl und damit eine bodenlose Insolvenz zu erwerben.“ In Anlehnung an Benkos Immobilien hatte der Aktionskünstler die Schüsseln unter anderem als Prime Selection-Heisl, Galeria-Heisl oder Alster-Heisl betitelt. Das Graben-Heisl kam beispielsweise für symbolische sieben Milliarden Euro unter den Hammer, das Reibeisen-Heisl wurde für „250 Milliarden Euro“ versteigert.
„Damit die Refinanzierung flüssig läuft, besteht bei jedem Heisl ganz ohne Druck die Möglichkeit, es für weit überzogenen Preise zu vermieten. Sollte noch Unsicherheit über die Weiterverwertung bestehen, können als Entscheidungshilfe millionenschwere Beraterverträge in Kauf genommen werden, die über den Zeitraum einer Legislaturperiode unkündbar sind“, so donhofer. Die erfolgreichen Bieter konnten ihr Heisl direkt nach dem Zuschlag selbst abbauen und mit nach Hause nehmen. „Das große Geschäft“ soll eine „Rekordsumme“ von 355.600.000.000 Euro eingebracht haben.