Die private Auszeit als berufliche Chance. Unter diesem Motto bietet man an der Grazer Uni ein Programm für Frauen an, die sich in Elternkarenz, Bildungskarenz, Bildungsteilzeit oder auf Sabbatical befinden. Angezogen wurde die Initiative vom Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship, das von Ex-Uni-Rektor Alfred Gutschelhofer geleitet wird.
„Die Elternkarenz kann nicht nur eine Auszeit vom Job bedeuten, sondern auch eine Möglichkeit bieten, beruflich neu zu starten“, erzählt die Verantwortliche hinter dem Projekt „TIMEOUT“, Julia Taferner. Um den Anforderungen der Frauen Rechnung zu tragen, werden maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote geschnürt. Das Portfolio reicht von Lehrveranstaltungen im betriebswirtschaftlichen Bereich über spezielle Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung bis hin zu kontinuierlichem Mentoring und Netzwerkveranstaltungen. Übergeordnetes Ziel ist, dass Frauen nach einer Pause „gestärkt und mit neu erlernten Kompetenzen ins Arbeitsleben einsteigen“.
Umfrage: 90 Prozent suchen Weiterbildung
Der Bedarf nach so einem Angebot speist sich indes nicht nur aus anekdotischer Evidenz. Eine Umfrage unter knapp 250 Frauen, vorwiegend Mitarbeiterinnen und Studentinnen der Grazer Hochschulen, zeigt, dass sich 90 Prozent der Teilnehmerinnen während einer Auszeit gerne weiterbilden würden oder derlei gar schon konkret geplant haben. Die Mehrheit der Befragten wünscht sich dabei ein speziell für Frauen zugeschnittenes Programm. Als Hemmschuh nennen die Umfrageteilnehmerinnen das Fehlen von Kinderbetreuungsangeboten, Zeit und finanziellen Ressourcen.
Das Zehn-Jahres-Jubiläum feiert heuer übrigens das für Akademikerinnen aufgesetzte Uni-Programm „FAME“, das bereits 400 Teilnehmerinnen zählte. Drei Module – „Science“, „Career“ und „Start-up“ – werden angeboten, pro Semester registrieren die Initiatorinnen rund 90 Bewerberinnen.