Nach einem intensiven Gespräch zwischen Energieministerin Leonore Gewessler, Photovoltaik Austria, der Österreichischen Energieagentur und der E-Control hatte die Ministerin am Dienstag Positives zu berichten: „Wir haben 2022 erstmals die Gigawatt-Schallmauer beim Ausbau geförderter Photovoltaikanlagen in Österreich durchbrochen und den Rekord 2023 auf zwei Gigawatt verdoppelt.“ Zur Veranschaulichung der Leistung der neuen, geförderten Anlagen: „Damit können rund 800.000 Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.“

Gut angelaufen

Die mit Jahresbeginn auf eine Umsatzsteuerbefreiung umgestellte Förderung für private PV-Anlagen ist, so Gewessler, „gut angelaufen“. Das Motto: Null Umsatzsteuer, null Bürokratie. Die Überprüfung übernimmt ab sofort, wie Gewessler betonte, die Energieagentur über eine regelmäßige Einholung von Angeboten, Rechnungsvergleiche etc., denn das System der Förderung sei nur gut, wenn sich die Menschen darauf verlassen können, dass die Preise durch die Umsatzsteuerbefreiung sinken. Bisher habe es aber keinen Anlass gegeben, daran zu zweifeln. Bei Regelverstößen habe jetzt außerdem auch die Bundeswettbewerbsbehörde die Möglichkeit, Untersuchungen einzuleiten.

Menschen profitieren ähnlich wie bei Fördercall

Kurt Leeb vom Bundesverband Photovoltaik Austria, selbst Geschäftsführer eines PV-Unternehmens, sprach im Hinblick auf den PV-Ausbau in Österreich und die Entbürokratisierung der PV-Förderung ebenfalls von Meilensteinen. „Sie müssen die Förderung nicht mehr beantragen, sie wird einfach bei der Rechnung abgezogen“, fasst er den Vorteil zusammen. Zur Wirtschaftlichkeit sagt Leeb, dass der finanzielle Nutzen durch die Umsatzsteuerbefreiung für PV-Anlagen-Betreiber ähnlich hoch sei wie bei den letzten Fördercalls, „nur einfacher“. Und wenn man mit einbeziehe, dass man mit einer PV-Anlage Strom für 6 bis 15 Cent pro Kilowattstunde erzeugen kann, heiße das: „Jede Kilowattstunde, die Sie selbst erzeugen können, halbiert Ihre normalen Stromkosten. Es macht also absolut Sinn.“

Aktueller Preisvorteil

„Momentan sind PV-Anlagen so günstig wie nie“, lautet die Botschaft Leebs. Einerseits sei das Material günstig zu haben, und die Unternehmen hätten auch beim Personal genügend Ressourcen.

Auf die sinkenden Einspeisetarife für überschüssigen Strom von privaten PV-Anlagen angesprochen, verwies Gewessler auf den durch die Novelle des Elektrowirtschaftsgesetzes gewährleisteten Schutz vor negativen Einspeisetarifen und dass man kleine PV-Anlagen freilich am effizientesten betreibt, wenn man den Strom selbst nutzt oder in einer Energiegemeinschaft. Der Amortisationszeitraum für eine kleine PV-Anlage liegt, wie Leeb ergänzte, bei weniger als zehn Jahren.