Im Gespräch mit Christoph Gangl zeigt sich: Die Weichen hat er früh gestellt. Nach einem Schnupperkurs in der ersten Volksschulklasse prägt der Judosport bis heute seinen Alltag. „Ich will Profi werden“, sagt der Jugendliche, nachdem er Anfang Dezember des Vorjahres die Prüfung zum ersten Dan (Schwarzgurt) erfolgreich abgelegt hat. Er träumt von olympischen Spielen, der Weltmeisterschaft und der Europameisterschaft. Im Europacup mischt Gangl seit dem Vorjahr mit. Zu Buche steht ein erster Kampfsieg.
Natürlich bewegte sich Gangl als Kind nicht nur auf der Matte, sondern spielte wie viele andere am liebsten mit Lego – und etwas fortgeschrittener mit Lego Technik in Kombination mit Elektronik. Diese Verbindung kommt dem Jugendlichen nun bei EVG zugute. Im 1949 gegründeten, weltweit tätigen Maschinen- und Anlagenbauer mit Sitz in Raaba befindet sich Gangl im zweiten Lehrjahr zum Mechatroniker – gerade ein Judoka braucht ein zweites Standbein, weiß der Steirer aus Kirchbach.
„Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich die Schule weiter besuche oder eine Lehre beginne, aber im neunten Schuljahr reifte meine Entscheidung – bis heute habe ich es nicht bereut.“ So ist Gangl derzeit einer von 16 Mechatronik-Lehrlingen und einer von 37 Lehrlingen insgesamt bei EVG.
Sportliche Heimat ist der Union Judo-Klub Kirchbach. Drei Mal pro Woche trainiert er dort, drei Mal pro Woche besucht Gangl das Fitnessstudio, „um den Kopf frei zu kriegen“. Über Judo sagt der Medaillengewinner bei österreichischen Meisterschaften und regierende Landesmeister der U18 bis 66 Kilo: „Der Sport ist sehr vielseitig und Konzentration sehr wichtig – eine Unachtsamkeit und der Kampf ist verloren.“