Die Lage im Roten Meer und mögliche Auswirkungen auf die Inflation müssten genau beobachtet werden. Das sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) im Vorfeld eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Am Montag hatte bereits EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni vor einem Anstieg der Energiepreise „in den kommenden Wochen“ durch die Spannungen im Roten Meer gewarnt.
Die Houthi-Rebellen im Jemen greifen seit gut drei Monaten Handelsschiffe im Roten Meer an. Die Schifffahrt dort ist dadurch teilweise zum Erliegen gekommen, viele Reedereien leiten ihre Schiffe um. Die Sicherheitslage im Roten Meer beeinträchtigt nach Angaben des wichtigen Produzenten Katar zudem den Seetransport von Flüssigerdgas. Als Reaktion bombardierten die USA und Großbritannien vergangene Woche erstmals Stellungen der Houthi-Miliz aus der Luft.
Wirtschaftliche Nebeneffekte
Auch EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hält wirtschaftliche Nebeneffekte des Konfliktes im Nahen Osten für möglich, noch seien die Effekte aber gering. Die EU habe als Reaktion auf den Ukraine-Krieg aber bereits viel getan, um im Energiebereich resilienter zu werden.
Auch Österreich habe seine Abhängigkeit von russischen Gas verringert, sagte Brunner. Das helfe auch, die Preissteigerungen in den Griff zu bekommen. Auf die im EU-Vergleich hohe Inflationsrate angesprochen, verwies der Finanzminister auf eine hohe Kaufkraft in Österreich, die auch hohen Lohnabschlüssen geschuldet sei. Diese würden aber auch die Inflation anheizen.