Wissen Sie, wie hoch Ihr Bruttogehalt ist? Und falls ja, wie viel Sie damit zur Finanzierung staatlicher Aufgaben beitragen?

Die Agenda Austria hat einen transparenten Lohnzettel entworfen, der Arbeitnehmern auf einen Blick zeigt, wie viel sie damit zur Finanzierung staatlicher Aufgaben beitragen. Unter www.deineleistung.at kann sich jeder Bürger die Differenz zwischen der erwirtschafteten Leistung und dem Nettolohn ausrechnen. Der Rechner, der die unübersichtlichen Lohnzettel entschlüsselt, nennt sich Bruttomat.

Der Bruttomat „steht“ im Internet
Der Bruttomat „steht“ im Internet © Agenda Austria

„Um sich ein Urteil bilden zu können, wie hoch die eigenen Steuern und Abgaben sind, muss man erst einmal wissen, welche Beiträge abgeführt werden. Vielen Arbeitnehmern ist das aber nicht bekannt, weil in den allermeisten Fällen auf dem Lohnzettel jener Teil der Abgaben nicht klar ausgewiesen wird, die der Arbeitgeber direkt an den Staat zahlt“, sagt Agenda Austria Ökonom Dénes Kucsera. Er meint: Auf dem Lohnzettel steht nur, was der „Arbeitnehmer“ zahlt, nicht aber, was der „Steuerzahler“ erwirtschaftet. In der Schweiz etwa sei das anders, da werde der Bruttolohn überwiesen und der Arbeitnehmer zahlt davon selbst alles weg, hat dafür aber die Übersicht.

Transparenz in den Lohnzettel

Darüber hinaus macht der Bruttomat sichtbar, wie viel einem persönlich die ökosoziale Steuerreform und die Abschaffung der kalten Progression im Jahr 2024 bringt. Kucsera: „Ich bin mir sicher, die Diskussion über Steuern und Abgaben wäre einer andere, wenn die Lohnzettel transparenter wären.“ Die Agenda Austria will diese Diskussion anfachen, um damit einmal mehr auf die „starke Abgabenbelastung“ der Arbeitnehmer, vor allem der Bezieher mittlerer Einkommen, in Österreich aufmerksam zu machen. Kucsera: „Die Einkommen gehören entlastet. Auch, damit Vollzeit wieder attraktiver wird, was in Zeiten des Arbeitskräftemangels evident ist.“

Agenda-Austria-Ökonom Dénes Kucsera: „Einkommen entlasten“
Agenda-Austria-Ökonom Dénes Kucsera: „Einkommen entlasten“ © Elke Mayr/Agenda Austria