Im Zuge der Insolvenzen der Signa Holding sowie der Signa Prime und der Development stehen einige Bauprojekte des Immobilienkonzerns in Wien still - unter anderem auch die Signa-Großbaustelle Lamarr am früheren Leiner-Standort in der Mariahilfer Straße. Der Bezirksvorsteher des Bezirks Neubau sorgt sich zunehmend, dass das Gebäude zu einer Bauruine werden könnte und fordert die Stadt Wien zum Handeln auf, berichtete der ORF in „Wien Heute“ am Donnerstagabend.
„Es ist, glaube ich, im Interesse von uns allen, auch von den Anrainerinnern und Anrainern, von den Kaufleuten, aber auch generell von der Allgemeinheit, so rasch wie möglich Schaden von der Allgemeinheit abzuwenden“, sagte Markus Reiter (Grüne), Bezirksvorsteher von Neubau, in dem Bericht. „Daher ist es wichtig, da rasch und zügig diesen Weiterbau und die Fortsetzung des Baus zu erwirken“, so Reiter. Die Stadt müsse daher handeln und den Standort fördern, indem sie proaktiv an den Insolvenzverwalter zugeht und Investoren sucht.
Zwei Jahre Zeit für Fertigstellung
Vonseiten des Wohnbauressorts der Stadt Wien kam eine eher zurückhaltende Antwort auf diese Forderung. „Es gibt eine aufrechte Baubewilligung für das Lamarr, dadurch hat die Signa noch rund zwei Jahre Zeit um das Projekt fertigzustellen“, zitiert der ORF die Behörde. Die Baubewilligung könne aber theoretisch auch an ein anderes Unternehmen weitergegeben werden.
Das geplante Edelkaufhaus samt Gastronomie am Dach und einem Hotel auf der Mariahilfer Straße hätte ursprünglichen Angaben zufolge 2025 eröffnen sollen. Bisher steht nur das Stahlbetongerippe.
Das Lamarr-Projekt gehört allerdings nicht Signa alleine, auch die thailändische Central Group beteiligt. In der Schweiz übernimmt dieser Partner laut Plan die Signa-Anteile an der dortigen Warenhauskette Globus. Ob es auch in Österreich beim Lamarr-Kaufhaus zu einem ähnlichen Vorgehen kommt, ist offen.