Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC hat den Weg zu börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) frei gemacht. Eine entsprechende Mitteilung wurde am Mittwoch nach US-Börsenschluss auf der Webseite der Behörde veröffentlicht. Am Dienstag hatte eine über die Plattform X (vormals Twitter) veröffentlichte SEC-Mitteilung über die Zulassung und deren anschließende Zurückziehung durch den Behördenchef für Unruhe gesorgt. Das X-Konto der SEC sei gehackt worden, hieß es.

Nun können börsengehandelte Fonds (ETFs) in den USA, mit denen direkt in Bitcoin investiert werden kann (Bitcoin-Spot-ETFs), an der Börse notiert werden. Nun dürfen erstmals große Anbieter wie eigens den Handel mit der ältesten und wichtigsten Kryptowährung über Indexfonds anbieten. Der Handel kann schon am Donnerstag starten.

Marktbeobachter erhoffen sich davon eine höhere Nachfrage von Groß- und auch Kleinanlegern.

Bereits seit Monaten wird spekuliert, dass die US-Börsenaufsicht diesen Schritt geht. Dies hatte dem Bitcoin-Kurs starken Auftrieb verliehen.

Behörde mahnt aber zur Vorsicht

SEC-Chef Gary Gensler betonte laut Mitteilung dass er Kryptoassets weiterhin skeptisch gegenüberstehe, aus formaler Sicht den ETFs jedoch nichts mehr im Wege stehe. „Bitcoin ist in erster Linie ein spekulativer, volatiler Vermögenswert, der auch für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche, die Umgehung von Sanktionen und Terrorismusfinanzierung genutzt wird“, stellte Gensler klar.

Trotz der Zulassung der neuen Finanzprodukte wolle er nicht den Eindruck erwecken, „Bitcoin zuzulassen oder zu befürworten“. Und weiter: „Anleger sollten angesichts der unzähligen Risiken im Zusammenhang mit Bitcoin und Produkten, deren Wert an Kryptowährungen gebunden ist, vorsichtig bleiben.“ 

Wird „Geschichte geschrieben“?

In den kommenden Stunden und Tagen werde „Geschichte geschrieben“, schrieb der Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research bereits vor wenigen Tagen. Die Kryptobranche stehe womöglich vor einer der wichtigsten Entscheidungen seit ihrem Bestehen. In einer Lancierung eines Bitcoin-Spot-ETFs in den USA sieht er einen Knackpunkt für die breite Akzeptanz des Bitcoins und anderer Kryptowährungen.

„Einen Garantieschein für weiter steigende Kursgewinne stellt eine Lancierung eines Bitcoin-Spot-ETFs grundsätzlich nicht dar“, so der Experte. Es sei gut möglich, dass insbesondere große Adressen zunächst im großen Stil Kasse machten. 

Kurskapriolen

Trotz der nun herrschenden Gewissheit reagierte der Bitcoin für seine Verhältnisse zunächst kaum auf die Neuigkeiten.

Die Hoffnungen auf diese Regulierungsentscheidung haben dem Bitcoin zuletzt viel Rückenwind verliehen – zeitweise aber auch zu Kurskapriolen geführt.