Es ist das Ende eines traditionsreichen Kapitels und der Beginn für die E-Wende im Automobilbereich: 1200 Mitarbeiter müssen in den nächsten Jahren im BMW Stammwerk in München umgeschult werden. Oder sie werden versetzt, denn für die Verbrennermotoren steht das Ablaufdatum fest. BMW will in München in vier Jahren nur noch Elektroautos bauen. Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic sagte am Mittwoch: „Wir investieren hier 650 Millionen Euro und werden damit bereits ab Ende 2027 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge in unserem Stammwerk produzieren.“ Der Umbau erfolge bei laufendem Betrieb.

Aktuell laufen in München täglich fast 1000 Autos vom Band, darunter der herkömmliche BMW 3er und der vollelektrische i4 - alle auf der gleichen Produktionslinie. 2026 soll im Stammwerk die Produktion von Autos auf der neuen Elektro-Plattform Neue Klasse anlaufen. Ein Jahr später soll das Werk dann als erster BMW-Standort vom Verbrenner vollständig auf Batterieautos (BEV) umsteigen.

Verlagerung nach Steyr

Die Investition von 650 Mio. Euro umfasst eine neue Fahrzeugmontage samt Logistikflächen und einen neuen Karosseriebau. Um den Platz dafür im Werk mitten in München zu schaffen, wurde die Motorenfertigung nach Hams-Hall in England und Steyr in Österreich verlagert. Die Autos der neuen Klasse werden zunächst im neuen BMW-Werk Debrecen in Ungarn und in München gebaut, dann auch in Shenyang in China und San Luis Potosi in Mexiko. „Allein im letzten Jahr sind sechs vollelektrische Modelle angelaufen, gleichzeitig haben wir einen Produktionsrekord erzielt“, betonte Nedeljkovic.