Eine E-Mail von der Polizei, ein Schriftsatz vom Verwaltungsgericht, ein Schreiben der Nationalbank, einer Aufsichtsbehörde oder von der Finanz – allesamt gefälscht. Betrügerische Schreiben, vermeintlich im Namen von Behörden, sind kein neues Phänomen, aber ein stetig wachsendes. Gerade erst hat die Finanzmarktaufsicht, in deren Namen übrigens auch wiederholt derartige Betrugsversuche gestartet wurden, in ihrem neuen Bericht festgehalten: „Die häufigste Betrugsmasche war 2023 mit 44 Prozent der sogenannte „Authority Fraud“ (oder auch „Authority Scam“, Anmerkung). Dabei geben sich Betrüger als Mitarbeiter einer Behörde – etwa auch der FMA – aus, um Konsumentinnen oder Konsumenten in eine betrügerische Falle zu locken“, wie betont wird.

So wird beispielsweise vor einer drohenden Kontosperre gewarnt, um Zugangsdaten für das E-Banking zu ergaunern. Oder es werden Überweisungen von angeblichen „Verwaltungsstrafen“ gefordert. Auch andere frei erfundene Anschuldigungen werden in solchen Schreiben getätigt, um Geld zu ergaunern. Die Bandbreite dieser Betrugsmasche, vom vermeintlichen Absender bis hin zum Inhalt, ist groß. „Die Dokumente sind oft sehr authentisch gestaltet und enthalten echte Logos und tatsächlich existierende Namen“, warnt regelmäßig auch das Bundeskriminalamt.

Auf die Frage, wie man betrügerische E-Mails erkennt, werden auf dem Bundesportal onlinesicherheit.gv.at diese zentralen Faktoren aufgelistet:

E-Mail-Adresse des Absenders: Sehen Sie sich die E-Mail-Adresse genau an. Ist sie plausibel? Wäre es ein E-Mail von der Polizei oder einer österreichischen Behörde, würde die E-Mail-Adresse mit gv.at enden. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie bei der Behörde, die als Absender angeführt wird, nach, ob das E-Mail tatsächlich von ihnen stammt. Suchen Sie die Kontakt-Adresse aber im Internet und kontaktieren Sie nicht die im Mail angeführten Adresse.

Fehlende Anrede: Vorsicht, wenn Sie gar nicht oder nur allgemein mit „Guten Tag“ oder „Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr“ angesprochen werden. Dann handelt es sich wahrscheinlich um ein Mail, das massenhaft versendet wurde.

Drohungen und Zeitdruck: Ihnen wird etwas vorgeworfen oder von einem Problem berichtet? Sie werden zum sofortigen Handeln aufgefordert, ansonsten drohen Konsequenzen? Das E-Mail löst Stress aus? Dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein betrügerisches E-Mail. Kriminelle möchten mit ihren Mails Emotionen auslösen, die zu voreiligen Handlungen führen. E-Mails wie diese stressen. Man hat das Gefühl, sofort handeln zu müssen. Genau das bezwecken Kriminelle. Sie wissen, dass Schreiben von Behörden wie der Polizei Unbehagen auslösen, daher geben sie sich auch als diese aus. Betrugsmaschen, in denen sich Kriminelle als Behörden ausgeben, bezeichnet man als Authority Scam.

„Höchste Vorsicht geboten“

Auch die Finanzmarktaufsicht, die sich immer wieder mit dem Thema der „Authority Scams“ auseinandersetzt, unterstreicht: „Die FMA fordert Sie niemals dazu auf, sensible Bankdaten wie PINs und Passwörter bekannt zu geben, Geld zu überweisen, und sie gibt auch keine Transaktionen frei.“ Bei jeglichem Zweifel werde empfohlen, die FMA Verbraucherinformation aufzurufen. Grundsätzlich, so die FMA, folgen derartige Betrugsmaschen immer den gleichen Mustern. „So ist zum Beispiel neben der Abfrage von geheimen personenbezogenen Daten – auch bei unerbetenen Anrufen – und jeglicher Form von unverhältnismäßig hohem Druck höchste Vorsicht geboten.“ Auch die FMA bietet dafür online eine Checkliste, die aufzeigt, wie man Finanzbetrüger erkennen kann.